Bayreuth
Warum verlassen gut ausgebildete junge Menschen Oberfranken?

14.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:04 Uhr

Eine Studie der Uni Bayreuth will herausfinden, warum Spitzen-Absolventen der oberfränkischen Hochschulen die Region wieder verlassen - und sich nicht hier einen Job suchen.

„Die Studierenden werden hier hervorragend ausgebildet, sehen ihre Zukunft jedoch häufig nicht hier“, beschrieb der Wissenschaftler Pablo Neder die Ausgangslage. „Wir sehen einen systematischen Brain Drain, also das Abwandern von Wissen und Fähigkeiten. Das beschert der Region Oberfranken, die in Teilen von einem Bevölkerungsrückgang betroffen ist, einen zusätzlichen Wettbewerbsnachteil gegenüber Regionen wie München oder Berlin.“

Neder will nun herausfinden, warum das so ist. Sein Ansatz: Oberfranken wird wie eine Marke behandelt, der Absolvent ist der Kunde, der sich für oder gegen die Marke entscheidet. Er will künftige Spitzen-Absolventen der Unis Bayreuth und Bamberg sowie der Hochschulen Hof und Coburg befragen. Dabei will er auch wissen, was Unternehmen, Hochschulen und Kommunen tun können, um die Uni-Absolventen in Oberfranken zu halten. Man wolle am Ende sehr konkrete Handlungsempfehlungen geben können, sagte er weiter. Einer ersten Einschätzung zufolge ist derzeit der Wohnort häufig das entscheidende Kriterium für die Wahl des Arbeitgebers.

Hochqualifizierte Absolventen seien bei den Unternehmen begehrt, teilte eine Sprecherin der Uni Bayreuth mit: Konzerne drängten an die Hochschulen und würden die besten Studierenden schon frühzeitig an sich binden. Neder will die Studie im Herbst abschließen und die Ergebnisse spätestens Anfang des kommenden Jahres präsentieren.

dpa