Denkendorf
Tempo 130 statt 120 bei Denkendorf

Autobahndirektion und Anliegergemeinden finden Kompromiss, um Sicherheit auf A9 zu gewährleisten

07.05.2019 | Stand 23.09.2023, 6:54 Uhr
Die A9 bei Denkendorf: Das Limit auf Tempo 120 wird aufgehoben, dafür gilt künftig 130. −Foto: Richter

Denkendorf (DK) Ein Kompromiss soll nun dafür sorgen, dass alle zufrieden sind: Auf der A9 bei Denkendorf soll künftig Tempo 130 statt 120 gelten, die Begrenzung auf 80 bei Nässe wird aufgehoben.

Die Regelung wird testweise bis auf weiteres eingeführt. Darauf einigten sich die zuständige Autobahndirektion Nordbayern und die Teilnehmer eines Runden Tisches bestehend aus Bürgermeistern der Anliegergemeinden und dem Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl (CSU).

Die Autobahndirektion hatte viel Geld in die Hand genommen und für 6,8 Millionen Euro die Oberfläche auf der rund sechs Kilometer langen Teilstrecke in Richtung München komplett erneuern lassen. Die Querneigung der Fahrbahn wurde ebenfalls optimiert, damit das Wasser besser ablaufen kann. Zuvor galt das Stück zwischen Kinding und Stammham stellenweise als regelrechte Rutschbahn, schon bei Nebel gerieten Fahrzeuge mit nicht angepasster Geschwindigkeit ins Schlingern. Jüngste Griffigkeitsmessungen nach der Sanierung brachten gute bis sehr gute Ergebnisse, die Strecke hätte also ohne Tempolimit freigegeben werden können.

Bürgermeister der Anliegergemeinden wehrten sich aber dagegen, da sie ein erneutes Ansteigen der Unfallzahlen befürchteten. Bei einem vom CSU-Abgeordenten Brandl initiierten Runden Tisch kamen die Teilnehmer nun überein, es testweise mit Tempo 130 ohne Reduzierung bei Nässe zu versuchen. "Das ist wirklich ein guter Kompromiss für alle Seiten", sagte Brandl.

Der Abschnitt der A9 zwischen Kinding und Stammham galt seit 2016 als Todesstrecke, nachdem die Autobahndirektion eine bestehende Geschwindigkeitsbegrenzung auf 120 ohne Begründung aufgehoben hatte. Unsere Zeitung hatte das Thema bereits vor drei Jahren aufgegriffen und immer wieder auf die Gefahrenstelle hingewiesen. Allein 2016 starben sechs Menschen bei Unfällen in diesem Bereich, 75 wurden teils schwer verletzt. Doch die Autobahndirektion sah zunächst keinen Handlungsbedarf. Der öffentliche Druck auch aus der Politik zeigte nun doch Wirkung und führte zu den genannten Verbesserungen.

Horst Richter