Holzkirchen
Falschfahrer tötet bei Unfall 34-Jährigen

04.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:19 Uhr
Einsatzkräfte befinden sich an der Stelle der A8, wo ein Geisterfahrer in den Gegenverkehr gefahren ist. −Foto: Lino Mirgeler

Ein Autofahrer fährt auf der A8 in falscher Richtung. Er ist nicht zu stoppen. Seine Geisterfahrt hat fatale Folgen.

Ein Falschfahrer hat auf der Autobahn 8 in Oberbayern einen 34-jährigen getötet. „Der Mann wurde aus dem Auto geschleudert und überrollt“, teilte die Polizei am Sonntag mit. Bei dem Unfall in der Nacht nahe Holzkirchen wurden zwei weitere Menschen, die im selben Auto saßen, schwer verletzt. Der 55-jährige Falschfahrer aus Berlin kam schwer verletzt ins Krankenhaus.

Der Wagen des Berliners war auf der Gegenspur zwischen Hofolding und Holzkirchen mit hoher Geschwindigkeit in Richtung München unterwegs. Gegen 3.20 Uhr hatten mehrere Anrufer der Polizei den Falschfahrer gemeldet. Die Beamten konnten den Mann jedoch nicht mehr stoppen.

Knapp zehn Minuten nach den ersten Notrufen prallte der Geisterfahrer auf Höhe der Rastanlage Holzkirchen frontal ins Auto eines 54-jährigen Münchners. Dessen Wagen kippte um. Dadurch wurde der 34-Jährige vom Rücksitz auf die Fahrbahn geschleudert. Nachfolgende Autos konnten nicht mehr bremsen und überrollten den Mann. Er starb an der Unfallstelle. Nach ersten Erkenntnissen war er nicht angeschnallt.

Retter brachten den 54-Jährigen und seinen 36 Jahre alten Beifahrer mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Die A8 war bis zum Sonntagmorgen für mehrere Stunden gesperrt. Zu größeren Staus kam es nicht.

Warum der Berliner auf die Gegenspur geriet, sollen nun Ermittlungen klären. „Er war nicht alkoholisiert“, sagte ein Polizeisprecher. Weitere Informationen erhoffen sich die Ermittler von der Vernehmung des 55-Jährigen und einem Zeugenaufruf. Wegen seiner schweren Verletzungen konnte der Mann am Sonntag nicht befragt werden, wie der Sprecher sagte.

Der Crash ist der zweite tödliche Unfall mit einem Geisterfahrer innerhalb einer Woche: Am Donnerstag war ein 63-Jähriger auf der A7 nach kilometerlanger Irrfahrt bei Schweinfurt in einen anderen Wagen geprallt und gestorben. Die Unfallursache war bis zur Obduktion des Mannes am Samstag zunächst unklar.

dpa