Teugn
Trauer um früheren Staatssekretär

CSU-Politiker Gerhard Merkl im Alter von 76 Jahren gestorben

08.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:05 Uhr

Teugn (DK) Der ehemalige Staatssekretär Gerhard Merkl ist tot. Der Politiker aus Teugn (Landkreis Kelheim) starb am Montagabend nach langer und schwerer Krankheit. Er wurde 76 Jahre alt.

Merkl hatte sich im Laufe seiner mehr als 40-jährigen politischen Laufbahn einen Ruf als überparteilich agierender Staatsmann erarbeitet. Deshalb genoss der CSU-Mann auch die Wertschätzung der politischen Gegenspieler. Besonders deutlich zeigte sich das im Jahr 2002, als der Kelheimer Kreistag Merkl mit deutlicher Mehrheit zum stellvertretenden Landrat wählte und damit dessen kommunalpolitische Karriere einläutete. Der Abschied aus dem Landtag, dem der promovierte Jurist und frühere Richter am Landgericht Regensburg seit 1974 angehörte, folgte im Jahr darauf. Eine nicht unerhebliche Rolle beim Abschied aus dem Maximilianeum dürfte Merkls unfreiwilliges Ausscheiden aus dem Kabinett gespielt haben. Von 1993 bis 1998 saß er als Staatssekretär im Justiz- und im Sozialministerium am Regierungstisch, fünf Jahre lang engagierte er sich außerdem als Behindertenbeauftragter der Staatsregierung. Doch nach der Schlappe der Union bei der Bundestagswahl 1998 und der folgenden Verjüngungskur bei CDU und CSU musste auch Merkl seinen Posten räumen - obwohl er damals längst als künftiger Minister im Gespräch war. Eine Entscheidung, über die auch eine langjährige Freundschaft mit dem damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber zerbrach.

Neben der Kelheimer Kommunalpolitik widmete sich der Vegetarier fortan dem Tierschutz. Unter anderem für die Fütterung von Wildvögeln machte sich Merkl stark.