Pfaffenhofen
Gelb und giftig

08.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:22 Uhr

Strahlend gelb leuchten ihre Blüten um diese Jahreszeit aus vielen stehenden und sehr langsam fließenden Gewässern wie der Altmühl oder dem Wellenbach bei Vohburg. Darunter schwimmen große grüne Blätter auf der Wasseroberfläche ober stehen an dicken Stielen daraus hervor.

Wie alle Seerosengewächse ist auch die gelbe Teichrose (Nuphar lutea), im Volksmund auch Mummel, Teichmummel oder Teichkandel genannt, besonders geschützt.

Die gesamte Pflanze ist, wie Brigitte Dirndorfer von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Pfaffenhofen erklärt, giftig. Ganz besonders gelte das für das Rizom, also den Wurzelstock der Pflanze. „Interessant ist aber“, sagt die Expertin, „dass die Samen geröstet essbar sind.“ Funde etwa ab dem Jahr 9000 vor Christus legen nahe, dass sie seit dem Auftauchen der Pflanze nach der letzten Kaltzeit in der Mittelsteinzeit in der Regel geröstet gegessen wurden.

Zu spaßen ist mit der gelben Teichrose allerdings nicht. Sie enthält gleich zwei Giftstoffe: Nupharin und Desoxynupharidin. Das eine hat einen blutdrucksenkenden, das andere einen stark blutdruckerhöhenden Effekt.

Schön anzuschauen ist die Pflanze aber trotzdem, das gilt vor allem für ihre leuchtend gelben, kugelförmigen Blüten, die einen Durchmesser von vier bis zwölf Zentimeter erreichen können und sehr stark duften.

Finden kann man die gelbe Teichrose vom Osten der USA über die Karibischen Inseln, in großen Teilen Eurasiens bis nach Nordafrika. Sie gedeiht im Gegensatz zur weißen Seerose, die vielen aus dem Gartenteich bekannt sein dürfte, auch im Schatten.