München
Kleiderkammern in Bayern öffnen wieder: steigende Nachfrage

31.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:15 Uhr
Kleidung liegt in den Regalen einer Kleiderkammer. −Foto: Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Kleiderkammern sind für viele Menschen eine Anlaufstelle, um günstig an Hosen, Shirts und Schuhe zu kommen. Anders als in manchen Bundesländern droht in Bayern offenbar kein Nachfrage-Rückgang. Aber Corona führt zu neuen Problemen, weshalb nicht alle Kammern öffnen.

Bayerns Kleiderkammern öffnen allmählich wieder ihre Türen: Nachdem viele Standorte aufgrund der Corona-Krise zwischenzeitlich schließen mussten, können Bedürftige nun wieder auf die karitativen Angebote zurückgreifen. Doch einige Einrichtungen bleiben nach wie vor geschlossen. Grund hierfür sind fehlende Ehrenamtliche, da viele der freiwilligen Helfer altersbedingt in die Risikogruppe für Covid-19 fallen, wie Tobias Utters von der Caritas Bayern erklärte. Der Bedarf an günstiger Kleidung steige in Bayern derweil. Zudem sei die Spendenbereitschaft gewachsen.

Im Freistaat ist ein Rückgang der Nachfrage - anders als in anderen Bundesländern - auch laut Marion Losert, Leiterin des Sozialkaufhauses Augsburg nicht zu beobachten. In der Einrichtung, die neben Kleidung auch Möbel, Elektro- und Haushaltsgeräte verkauft, sei Kleidung „nach wie vor der Hauptposten“.

Im Februar hatte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Sachsen bekanntgegeben, dass Kleiderkammern schließen mussten, weil diese nicht mehr finanzierbar waren. Hintergrund sei ein Rückgang an Nachfrage nach Kleidung gewesen, der zu sinkenden Einnahmen geführt habe. Auch in Berlin wurde von ähnlichen Entwicklungen berichtet.

„Einen Rückgang der Nachfrage sehen wir nicht. Im Gegenteil. Außerdem kommen viel mehr junge Leute in das Sozialkaufhaus“, so Losert, deren Einrichtung auch Ende April wieder öffnen durfte. Auch in Augsburg verzeichne man eine steigende Spendenbereitschaft.

Ob die Corona-Krise Auswirkungen auf die Verkaufszahlen der Kleiderkammern haben wird, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Man müsse dies noch abwarten, sagte Losert. Aktuelle Zahlen liegen auch der Caritas dem Sprecher zufolge noch nicht vor.

dpa