Raubmord vermutet
Siegsdorfer Archäologe in Paraguay getötet: Behörden verdächtigen Bauarbeiter

03.11.2021 | Stand 11.11.2021, 3:33 Uhr
In diesem Haus in Siegsdorf lebte Bernhard von Bredow mit seiner Tochter und betrieb dort auch das "Mammutheum". −Foto: Axel Effner

In Paraguay sind ein deutscher Archäologe und Geigenbauer sowie dessen Tochter brutal getötet worden.

In deren Siegsdorfer Heimat (Landkreis Traunstein) ist das Entsetzen groß. Die Polizei verdächtigt in dem Fall eine Gruppe von Bauarbeitern.

Bernard Raymond von Bredow und Loreena Lydia von Bredow wurden am 22. Oktober tot in ihrem Haus in der Nähe der Hauptstadt Asunción aufgefunden, wie die Behörden am Dienstag mitteilten. Die Leiche des 62-Jährigen trug demnach Spuren schwerer Misshandlungen.

Der Archäologe starb durch einen Schuss in den Nacken, wie der Gerichtsmediziner Héctor Meza sagte. Die Leiche seiner 14-jährigen Tochter lag demnach mit einer Schusswunde im Bauch in der Badewanne. Sie war vermutlich verblutet.

Bauarbeiter wurden vor Kurzem entlassen

Die Polizei verdächtigt in dem Fall eine Gruppe von Bauarbeitern, die von Bredow vor kurzem entlassen hatte. "Wir haben eine sehr gute Spur, um die Täter zu finden", sagte Hugo Grance, Leiter der paraguayischen Mordkommission, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.

Demnach hatten die Täter es wohl auf einen Tresor abgesehen, den die Polizei auf dem Grundstück des Archäologen fand. "Das Haus war völlig verwüstet, mit Blutflecken in fast jedem Bereich", sagte Grance. Er gehe davon aus, dass von Bredow gezwungen wurde, den Schlüssel zu dem Tresor zu suchen.

Als die Angreifer den Safe nicht öffnen konnten, hätten sie von Bredow und seine Tochter schließlich getötet, mutmaßte Grance. Der Inhalt des Tresors ist demnach nicht bekannt. Er werde bis zum Eintreffen von Familienangehörigen aus Deutschland sicher aufbewahrt, sagte der Polizeibeamte.

Von Bredow entdeckte 1975 Mammutskelett

Von Bredow hatte 1975 in seiner Heimat in Bayern ein Mammutskelett und die Überreste eines eisenzeitlichen Höhlenlöwens gefunden. Diese und weitere Funde stellte er in einem Privatmuseum aus. Zuletzt hatte er in Paraguay als Geigenbauer gearbeitet.

afp