München
Verband fordert mehr Ehrlichkeit bei Corona-Schulpolitik

16.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:58 Uhr
Zwei Schülerinnen melden sich im Unterricht. −Foto: Annette Riedl/dpa/Symbolbild

Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) fordert von der Staatsregierung mehr Ehrlichkeit und Transparenz bei schulpolitischen Entscheidungen in der Corona-Krise. „Wir wollen nicht die sein, die am Schluss den Karren aus dem Dreck ziehen. Wir wollen gute Lehrerinnen und Lehrer sein“, sagte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann am Donnerstag in München. Der Ankündigung der Staatsregierung, die Digitalisierung von Schulen müsse für einen sicheren, geregelten Distanzunterricht rasch vorangetrieben werden, müssten dringend Taten folgen. Nur so könne das Ziel, Präsenz- und Distanzunterricht professionell miteinander zu verbinden, erreicht werden.

Die Erwartung vieler, dass der Schulbetrieb unter Ausnahmebedingungen schon jetzt reibungslos funktionieren müsse, mache den Lehrkräften schwer zu schaffen, betonte Fleischmann. „Wir werden im September nicht einfach alles anders machen können. Es ist im August kein Wunder zu erwarten, das dann auf einmal uns die Chance gibt, uns ganz anders aufzustellen“, sagte sie mit Blick auf das neue Schuljahr.

Vom Kultusministerium in Aussicht gestellte Förderangebote zu Beginn des neuen Schuljahrs, die coronabedingte Lerndefizite auffangen sollen, bewertete BLLV-Vizepräsident Tomi Neckov zwar als positiv. Die Umsetzung sei aber mit gravierenden Problemen verbunden, gab er zu bedenken: So fehle es im Freistaat massiv an Förderlehrern, die die individuelle Unterstützung Betroffener sicherstellen könnten.

BLLV-Thesen zum neuen Schuljahr

dpa