Schrobenhausen
Von der Mitte ins konservative Lager

31.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:08 Uhr

Schrobenhausen (DK) Als Walter Mixa 1996 zum neuen Bischof von Eichstätt ernannt wurde, war er in Kirchenkreisen vorwiegend als Mann der Mitte geschätzt. Den Schwerpunkt seiner Arbeit legte er auf die Seelsorge. Als sein größtes Anliegen war bekannt, den Glauben transparent vermitteln zu wollen.

Er galt allgemein als Geistlicher, der den Ausgleich sucht. Erst als Bischof – zunächst in Eichstätt und jetzt in Augsburg – sorgte Mixa immer wieder auch für überregionale Schlagzeilen.
 
Der einstige Mann der Mitte fiel mehr und mehr durch seine konservative Haltung und in diesem Zusammenhang mitunter provokanten Äußerungen auf. Man denke nur an seine Kritik an der früheren Familienministerin Ursula von der Leyen, als er davon sprach, dass Frauen zu "Gebärmaschinen" degradiert würden. Oder zuletzt an seine Aussagen zu den jüngsten Missbrauchsfällen, als er die "sexuelle Revolution" dafür verantwortlich machte.

Walter Mixa wurde am 25. April 1941 in Königshütte in Oberschlesien geboren. Auf seine Schul- und Jugendzeit in Heidenheim an der Brenz folgte das Studium in Dillingen und in Fribourg sowie 1970 die Priesterweihe. 1970 bis 1975 war er Universitätsdozent am Lehrstuhl für Dogmatik in Augsburg. 1975 folgte die Promotion zum Doktor der Theologie, die Wahl zum Regionaldekan der Diözese Altbayern und die Berufung zum Stadtpfarrer von Schrobenhausen. Ein Amt, das er 20 Jahre lang innehatte. In dieser Zeit machte sich der Träger der Goldenen Bürgermedaille Schrobenhausens vor allem um den Priesternachwuchs verdient.

Am 16. Juli 2005 wurde Mixa zum Bischof von Augsburg berufen, wo er am 1. Oktober 2005 sein neues Amt antrat.