Regensburg
Aufatmen an der Donau: Schifffahrt läuft wieder

07.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:05 Uhr
Ein Ausflugsschiff fährt auf der Donau bei Passau (Niederbayern) vor herbstlich gefärbten Bäumen. −Foto: Armin Weigel dpa/Archiv

Das extreme Niedrigwasser an der Donau ist vorbei: Seit Montag wurde an einem maßgeblichen Pegel die kritische Schwelle überschritten. Und die Wasserstände werden wohl noch weiter steigen.

Dank des vielen Regens in den vergangenen Tagen läuft die Schifffahrt auf der Donau wieder - nach monatelangen Einschränkungen. „Die Lage hat sich normalisiert und stabilisiert“, sagte Paul Marcus Schäfer vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Regensburg. Seit Anfang der Woche sei das Fahrwasser wieder mindestens zwei Meter tief - dies ist die kritische Schwelle für viele Lastschiffe. Im Sommer konnten die Schiffe teilweise nur noch ein Drittel ihrer üblichen Lademenge transportieren.

Wegen der langanhaltenden Trockenheit war am wichtigen Pegel in Pfelling, einem Ortsteil der niederbayerischen Stadt Bogen, Mitte August ein Tiefststand erreicht worden: Der Wasserstand lag noch zwei Zentimeter unter dem vorigen Negativrekord aus dem Jahr 1947. Schon seit Mitte Juni hatte es an der Donau Niedrigwasser gegeben. Selbst die älteren Kollegen hätten so etwas noch nie erlebt, sagte Schäfer.

Auch der Leiter des WSA Nürnberg, Guido Zander, sagte, der Schiffsverkehr auf dem Main-Donau-Kanal nehme wieder Fahrt auf. Im Sommer seien während einer Schicht manchmal nur noch vier bis fünf Fahrzeuge gefahren. „Jetzt ist wieder mehr Schiffsbetrieb.“ Normal sei die Situation zwar noch nicht, aber „wir sind auf einem guten Weg“, sagte Zander. Als künstliche Wasserstraße gibt es auf dem Kanal kein Niedrigwasser. Die Schifffahrt ist jedoch abhängig von den Verhältnissen auf den anderen Wasserstraßen.

Auch auf dem Main hatte die Trockenheit kaum Einfluss: Dank des Schleusensystems führt der Fluss zwischen Aschaffenburg und Bamberg immer genug Wasser. Trotzdem fuhren zuletzt weniger Schiffe - und diese auch mit geringerer Ladung. Denn: „Wir sind in erster Linie Empfangsstationen und Durchgangsverkehr. Deswegen sind wir natürlich darauf angewiesen, dass die benachbarten Flüsse wieder mehr Wasser haben“, sagte Helko Fröhner vom WSA Schweinfurt.

Wegen der extrem niedrigen Wasserstände in Rhein und Donau war weniger Diesel und Benzin transportiert worden. Auch in Folge dessen stiegen die Preise an den Tankstellen. „Deshalb hat man den fehlenden Regen diesmal auch als Otto Normalverbraucher gemerkt“, sagte Fröhner. Insofern dürfte der Niederschlag auch Autofahrer freuen: „Je mehr Regen, umso mehr Diesel“, sagte Fröhner. Denn wenn das Angebot steigt, fallen mutmaßlich die Diesel- und Benzinpreise wieder. Ein Schiff könne so viel transportieren wie etwa 100 Lastwagen.

Laut Schäfer ist der Rhein der Haupttransportweg für Mineralölerzeugnisse. Auf der Donau gebe es zwar auch Tankschifffahrt, doch hier würden vor allem Futtermittel und Getreide transportiert sowie Steine, Erden und Kies.

Niedrigwasser-Informationsdienst Bayern

dpa