Nürnberg
Söder kritisiert Timing der SPD: Für Wahlkampf noch zu früh

10.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:47 Uhr
Markus Söder, Vorsitzender der CSU und Ministerpräsident von Bayern. −Foto: Fabian Sommer/dpa/Archiv

Die SPD hat die Kanzlerkandidatur von Vizekanzler Olaf Scholz aus Sicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zu früh bekannt gegeben. Der CSU-Chef warnte am Montag davor, angesichts der schwelenden Corona-Pandemie zu früh in den Bundestagswahlkampf zu starten. Gleichzeitig kritisierte Söder in Nürnberg Äußerungen der SPD-Chefin Saskia Esken, die auch eine Koalition der SPD mit der Linkspartei für denkbar hält.

„Natürlich entscheidet die SPD selbstständig, wen sie aufstellt“, sagte Söder. „Ich finde aber das Signal des Wochenendes insgesamt keine Verbesserung für die Situation der Bundesregierung“, betonte der bayerische Ministerpräsident, dem selbst Ambitionen für eine Kanzlerkandidatur für die Union nachgesagt werden.

Die Aussage, dass die SPD ein Linksbündnis anstrebe, sei ein klares Signal dafür, dass der Wahlkampf schon jetzt beginne. Dies sei „verheerend“ für die weitere Zusammenarbeit in der Corona-Bekämpfung. „Kein Mensch in Deutschland hat Verständnis dafür, dass wir jetzt über Wahlkampf reden“, sagte Söder. „Wir müssen die Corona-Herausforderung annehmen, aber nicht wahlkämpfen“, sagte er.

Er verstehe auch nicht die Strategie der SPD, die am Sonntag erklärt habe, man müsse nicht unbedingt den Kanzler stellen und bereits einen Tag später einen Kandidaten präsentiere.

dpa