Corona-Pandemie
Probleme bei Impfanmeldung: Ministerium reagiert auf Softwareprobleme

13.02.2021 | Stand 21.02.2021, 3:33 Uhr
Symbolbild −Foto: Kalaene, dpa

Es soll auf Hochtouren geimpft werden. Unter 65-Jährige könnten womöglich rascher mit dem Impfstoff von Astrazeneca immunisiert werden, doch an der altersbedingten Impfzuweisung bei der Registrierung wird gerade noch gearbeitet.

München - Nach Kritik an der Software für Anmeldungen für Corona-Impfungen hat das bayerische Gesundheitsministerium schnelle Abhilfe in Aussicht gestellt. Man habe in einem Schreiben am Freitag an die Landräte und Oberbürgermeister bereits erläutert, dass spätestens ab Mittwoch eine altersbedingte Impfterminzuweisung möglich sein werde, teilte ein Sprecher am Samstag mit.

Zuvor hatte die Landrätin des niederbayerischen Landkreises Regen, Rita Röhrl, kritisiert, dass die Software das Alter der Impfwilligen nicht herausfiltern könne. Da mit dem Astrazeneca-Impfstoff nur unter 65-Jährige geimpft werden, müssen die Impfkandidaten ihren Angaben zufolge momentan händisch ermittelt werden. "Wir müssen jeden Datensatz öffnen und überprüfen, das nimmt sehr viel Zeit in Anspruch."

Die Überprüfungen seien auch darum zeitaufwendig, weil sich bereits jetzt abzeichne, dass bald auch Personen aus der nächsthöheren Priorisierung den neuen Impfstoff erhalten werden. Bürger, die über 65 Jahre alt sind, werden derzeit aber nur mit den Impfstoffen von Biontech und Moderna geimpft. "Hier läuft die Impfstofflieferung nach wie vor schleppend", sagte sie. So könnte sich die Situation ergeben, dass die älteren Bewohner in ihrem Landkreis zum Teil wesentlich später geimpft werden als jüngere.

"Nachdem in allen Priorisierungsgruppen die Zahl der älteren Impfwilligen wesentlich höher ist, als die der aus anderen Gründen bevorzugten Menschen, könnten, wenn die Software funktioniert, vor allem die unter 65-Jährigen von zügigen Astrazeneca-Lieferungen profitieren", teilte der Landkreis mit. "nordbayern.de" hatte über die gleichen Schwierigkeiten in Fürth berichtet.

Der Ministeriumssprecher betonte, es komme nicht zu einer Verzögerung bei der Impfung von unter 65-Jährigen mit dem Astrazeneca-Impfstoff. Es sei geplant, möglichst rasch alle vorhandenen Astrazeneca-Impfdosen zu spritzen.

Die Überarbeitung der Software beim bayerischen Registrierungsportal für die Impfung sei durch die am Montag erfolgte Änderung der Coronavirus-Impfverordnung erforderlich geworden, nachdem der Impfstoff von Astrazeneca nur für Personen unter 65 Jahren zugelassen wurde, erläuterte der Ministeriumssprecher weiter. dpa