München
Söder sieht Union in „schwerer See“

03.05.2021 | Stand 11.05.2021, 3:33 Uhr
Markus Söder, CSU-Parteivorsitzender und Ministerpräsident von Bayern. −Foto: Peter Kneffel/dpa/Archivbild

CSU-Chef Markus Söder sieht die Union knapp fünf Monate vor der Bundestagswahl in „schwerer See“. Das sagte Söder nach Teilnehmerangaben am Montag in einer Videokonferenz des CSU-Vorstands. Die aktuellen Umfragen, in denen die Union hinter den Grünen liegt, bezeichnete der Parteivorsitzende dabei als „Trends“.

Ihre Bundestagsliste will die CSU nach Worten Söders am 26. Juni aufstellen, und zwar im Stadion in Nürnberg. CDU-Chef und Kanzlerkandidat Armin Laschet solle dann auch zugeschaltet werden. Söder betonte, der CSU-Vorstand steht klar hinter der Kanzlerkandidatur von Laschet. Söder und Laschet hatten sich kürzlich einen langen Machtkampf um die Kanzlerkandidatur geliefert.

Söder betonte, dass er auch für Bayern einen sehr schweren Wahlkampf erwarte: „Wir können uns nie stärker als 10 Prozent ungefähr vom Bundestrend abkoppeln.“ Wenn die Umfragen der Union bundesweit wie im Moment sehr deutlich nach unten gingen, könne sich auch die CSU nicht davon abkoppeln. „Umso mehr werden wir dann auch beim Wahlprogramm darauf setzen, dass wir neben Bundesprogramm auch spezielle bayerische Akzente setzen wollen und setzen müssen.“

Wer die Spitzenkandidatur der CSU übernimmt, ist nach wie vor offen. Das stärkste politische Schwergewicht sei Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, sagte Söder nach Teilnehmerangaben. Nach derzeitigem Stand könne er sich kaum vorstellen, dass aus dem bayerischen Kabinett jemand auf die Liste komme.

Die einzige Person, die überhaupt denkbar wäre, aufgrund von Bedeutung und Bekanntheit, sei Landtagspräsidentin Ilse Aigner, sagte Söder. Er argumentierte, diese wäre die einzige „mit großem Kaliber“ aus Bayern. Er betonte dabei allerdings keine Vorgaben machen zu wollen, vielmehr sei es eine „Hommage“ an Aigner aufgrund ihrer bundespolitischen Erfahrung.

Von Aigners Pressesprecher im Landtag kam aber umgehend eine Absage: „Landtagspräsidentin Ilse Aigner wird nicht für die Bundestagswahl kandidieren. Die Präsidentin wurde mit 198 von 205 Stimmen der Abgeordneten des Bayerischen Landtags in ihr Amt gewählt, welches sie weiterhin sehr gerne und mit großer Verantwortung wahrnimmt.“

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dpa