Augsburg
Papst nimmt Zdarsa-Rücktritt an

Rom gibt Entscheidung bekannt - Sedisvakanz in Augsburg beginnt zum Ulrichfest

04.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:38 Uhr
Nicht mehr Bischof von Augsburg: Konrad Zdarsa. DK-Archiv −Foto: Schall, Nicolas

Augsburg/Rom (DK) Papst Franziskus hat den altersbedingten Rücktritt von Bischof Konrad Zdarsa angenommen. Das hat der Vatikan am Donnerstagmittag in seinem täglichen Bulletin bekanntgegeben. Das Bistum Augsburg hat also ab sofort keinen Bischof mehr und muss nun auf die Ernennung eines Nachfolgers warten.

Die Annahme des Rücktrittsgesuchs, das Zdarsa bereits Ende vergangenen Jahres an Papst Franziskus gerichtet hatte, war für Anfang Juli erwartet worden. Nun hat das Oberhaupt der katholischen Kirche den für Augsburg wichtigen "Ulrichstag" für die Bekanntmachung gewählt: Am 4. Juli gedenkt die Diözese ihres früheren Bischofs, des heiligen Ulrichs.

Mit der Entscheidung aus Rom hat Augsburg nun offiziell keinen Bischof mehr. Die Leitung der Diözese übernimmt vorübergehend der dienstälteste Weihbischof, in diesem Fall Anton Losinger. In den kommenden Tagen wird das Domkapitel zusammenkommen und einen Diözesanadministrator wählen. Losinger (61) muss das Gremium binnen einer Woche zu dieser Wahl einberufen.

Erloschen ist zugleich die Amtsvollmacht des Generalvikars, des amtlichen Stellvertreters des Bischofs, das Domkapitular Harald Heinrich (52) innehatte. Ebenfalls erlischt die Amtsvollmacht von Prälat Bertram Meier als Bischofsvikar für Ökumene und Interreligiösen Dialog.

Zdarsa war im Juni 75 Jahre alt geworden und musste damit gemäß dem Kirchenrecht dem Papst den Rücktritt anbieten. In der Regel werden diese Gesuche aus Altersgründen auch angenommen. Zdarsa war 2010 von Görlitz nach Augsburg gewechselt, als sein Vorgänger Walter Mixa wegen Prügel- und Untreuevorwürfen hatte zurücktreten müssen.

Der 75-jährige Sachse bleibt im Ruhestand nicht im schwäbischen Teil Bayerns, das hat er in einem Interview bereits angekündigt: Er geht zurück in seine Heimat und will dort als Seelsorger mitarbeiten.

In einer ersten Stellungnahme erklärte das Bistum Augsburg, das um 12.05 Uhr die entsprechenden Pressemitteilung versandt hatte: "Das Bistum Augsburg blickt voll Dankbarkeit auf die vergangenen neun Jahre zurück, in denen Bischof Konrad Zdarsa beherzt und selbstlos die Herausforderungen angegangen ist, das Bistum zukunftsorientiert, transparent, glaubwürdig und anschlussfähig zu gestalten. Dabei war und ist er stets geprägt von dem Bewusstsein, miteinander auf dem Weg des Herrn unterwegs zu sein."

Marco Schneider