Feiertag in Bayern
Nach Halloween: Herrscht an Allerheiligen Tanzverbot in Bayern?

30.10.2021 | Stand 08.11.2021, 3:33 Uhr
  −Foto: afp

Halloween-Partys gehören mittlerweile auch in Deutschland schon fast zur Tradition. Doch am Tag nach dem 31. Oktober kommt, wie jedes Jahr, der 1. November: Allerheiligen. Und da darf in Bayern nicht getanzt werden.

Denn an Aschermittwoch, Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag, Allerheiligen, Volkstrauertag, Totensonntag, Buß- und Bettag sowie Heiligabend sind öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen mit fröhlichem Charakter in der Regel zwischen 2 und 24 Uhr verboten. "Tanzveranstaltungen sind an den stillen Tagen während der genannten Schutzzeiten verboten. Es darf damit bis 2 Uhr in den Allerheiligen-Tag hineingefeiert werden", teilt das bayerische Innenministerium auf Nachfrage mit.

Die Grünen wollen das jetzt ändern. Sie fordern eine Gleichstellung von Kultur- und Tanzveranstaltungen mit Sportereignissen, die an diesen Tagen erlaubt sind. Einen entsprechenden Gesetzentwurf haben die Grünen nun im Landtag eingereicht.

"Boxwettkämpfe aber kein Tanzen"

"Man darf in Bayern an den stillen Tagen Boxwettkämpfe abhalten, sich öffentlich beim politischen Aschermittwoch der CSU betrinken und selbstverständlich in den Schützenverein gehen. Sogar arbeiten muss man an etlichen dieser Tage - so ist zum Beispiel im Schichtbetrieb Schweine zerteilen erlaubt - aber Tanzen nicht", sagte die kulturpolitische Sprecherin der Grünen, Sanne Kurz, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Das alles scheint mir, gelinde gesagt, eine recht willkürliche Regelung."

Polizei will "Hinweisen" nachgehen

Die Polizei will nach Auskunft eines Sprechers "Hinweisen" nachgehen, sollte ein Verstoß gegen das geltende Tanzverbot stattfinden. Das sagt Günther Tomaschko, Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern, im Gespräch mit der Passauer Neuen Presse: "Wenn's uns bekannt wird, dass an stillen Tagen getanzt wird, dann würden wir mit entsprechendem Augenmaß einschreiten. Es ist aber nicht unser Hauptaugenmerk, das zu kontrollieren." Und auch im Polizeipräsidium Oberbayern heißt es: "Natürlich reagieren wir auf derartige Mitteilungen." Eigene "Allerheiligen-Streifen" seien aber nicht geplant.

DK

Karin Seibold