München (DK
Grünes Licht für alte Nummernschilder

Freistaat erlaubt Rückkehr früherer Kennzeichen Geteiltes Echo bei den Landkreisen und Kommunen

14.01.2013 | Stand 03.12.2020, 0:37 Uhr

Auch in Schrobenhausen könnten die alten Kennzeichen bald wieder erlaubt sein. Im Bild der dritte Bürgermeister Werner Lemal. - Foto: Spindler

München (DK) Das bayerische Kabinett hat in seiner gestrigen Sitzung grünes Licht für die Wiedereinführung der Altkennzeichen gegeben, die seit der Gebietsreform 1972 nicht mehr vergeben werden. Die Kommunen können nun beim jeweiligen Landkreis eine Wiedereinführung beantragen.

Das solle lokale Identität, regionale Wirtschaft und Tourismus stärken, erklärte Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP). Insgesamt könnten in Bayern die Bürger in fast 100 Städten und ehemaligen Landkreisen, die 1972 ihre Eigenständigkeit einbüßten, künftig wieder mit eigenem Nummernschild fahren. Der Initiator der Kennzeichen-Liberalisierung, Ralf Bochert, begrüßte den Beschluss gegenüber unserer Zeitung als „erfreulich.“

Auch die Region ist von der Entscheidung betroffen. Im Zuge der Gebietsreform hatten fünf Städte ihr Kennzeichen verloren: Hilpoltstein (HIP), Riedenburg (RID), Beilngries (BEI), Friedberg (FDB) und Schrobenhausen (SOB). Die Kommunen können nun beim Landratsamt oder dem Rathaus einer kreisfreien Stadt die Rückkehr der alten Kennzeichen beantragen. Doch einige bezweifeln den Sinn der Aktion – etwa der Eichstätter Landrat Anton Knapp (CSU). Er befürworte die Entscheidung des Kabinetts nicht, ließ sein Pressesprecher verlauten. Im Landratsamt werde man die Anfragen der Kommunen abwarten und erst dann entscheiden, ob man eine Wiedereinführung erlaube.

Auch Riedenburgs Bürgermeister Michael Schneider (CSU) legt nach eigenen Worten „keinen großen Wert darauf“, die alten Kennzeichen wieder einzuführen. „Wir haben andere Probleme.“

Roland Weigert (FW), der Landrat von Neuburg-Schrobenhausen, hält die Rückkehr zu den alten Kennzeichen zwar nicht für notwendig. Aber er will sich dem Wunsch der Bürger nicht verschließen: „Der Landkreis hält ein ND- und ein SOB-Kennzeichen nach 40 Jahren Gebietsreform aus“, erklärte Weigert.