Passau
Modeunternehmen produzieren jetzt Schutzmasken

21.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:41 Uhr
Statt Designermode wird bei Trixi Schober in der Sperrwies nun Mundschutz genäht: (v.l.) Caroline Schober, Renate Hofmeister, Maria Berlinger und Renate Ahollinger. −Foto: Jäger/PNP

Passau - Geschäft und Einzelhandel sind geschlossen - klar, dass da auch Modehersteller vor einer schwierigen Auftragslage stehen. Zwei Passauer Unternehmen haben darauf nun reagiert - und ihre Produktion umgestellt.

Was macht eine Modedesignerin in Zeiten von Corona, noch dazu, wenn das Unternehmen sich in der vorläufigen Insolvenz befindet? Caroline Schober (47), die seit exakt drei Jahren das Passauer Modelabel ihrer Mutter Trixi Schober nach deren Insolvenz unter der neu gegründeten SFD Fashion GmbH & Co KG weiterführt, weiß im Moment nicht, ob es nach dem 1. April weitergeht. Auf PNP-Anfrage sagte sie am Freitag: "Die Frühjahrskollektion ist an unsere Kunden international ausgeliefert, auch der Verkauf für die Herbstkollektion läuft. Die vorläufige Insolvenzverwalterin steht voll dahinter, dass wir weitermachen können."

Weitermachen, den Kopf nicht in den Sand stecken und schauen, was man selber beitragen kann – genau das ist, es was Caroline Schober in diesen Tagen angesichts der Virus-Krise umtreibt. Und so fühlte sie sich von Wirtschaftsminister Aiwanger angesprochen, der auf der Suche nach in Deutschland produzierenden Firmen ist, um den dringend benötigten Schutz zu beschaffen. "Dann nähen wir halt Gesichtsmasken", dachte sie sich. Drei Stunden später kam zufällig eine Anfrage eines Passauer Pflegedienstes. Das war der Startschuss für die Designerin. Und so wurden bis Freitag bereits 300 Gesichtsmasken gefertigt", freut sich Carolin Schober.

Masken werden im Gewerbegebiet auch ein paar Meter weiter produziert. So hat der Hemdenhersteller Eterna sein ursprüngliches Geschäftsfeld derzeit zurückgefahren - und produziert Gesichtsmasken statt Hemden. Bis zu 25.000 Stück sollen dort pro Tag hergestellt werden.

Nach den Schließungen im Einzelhandel sei die Herstellung von Hemden und Blusen stark heruntergefahren worden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Besonders im slowakischen Eterna-Werk sei stattdessen die Produktion auf Schutzmasken umgestellt worden. Künftig sollen bis zu 25.000 Masken pro Tag gefertigt werden. Auftraggeber sei die slowakische Regierung. Mit dieser Maßnahme könne die Umstellung auf Kurzarbeit verhindert werden.