Missbrauchsvorwurf gegen Mixa

07.05.2010 | Stand 03.12.2020, 4:02 Uhr

Augsburg/Ingolstadt (DK) Erstmals in Deutschland steht ein Bischof unter Missbrauchsverdacht: Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat gegen den Augsburger Oberhirten Vorermittlungen eingeleitet. Zudem verdichteten sich am Freitag Hinweise, dass der Vatikan das Rücktrittsgesuch Mixas angenommen hat.

Der Leiter der Staatsanwaltschaft Ingolstadt, Helmut Walter, bestätigte die Ermittlungen gegen Mixa, nannte allerdings keine Details. Mixa selbst wies die Beschuldigungen durch seinen Anwalt zurück. Der Bischof werde "nach Kräften" mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten, um die Vorwürfe zu entkräften, hieß es weiter.

Nach Informationen des DONAUKURIER wird Mixa vorgeworfen, in seiner Zeit als Bischof von Eichstätt (1996 bis 2005) auf einer Fahrt nach Südeuropa einen 16- oder 17-Jährigen missbraucht zu haben. Die Vorermittlungen wurden nach einem Hinweis der Diözese Augsburg eingeleitet.

ARD und ZDF meldeten unterdessen, der Papst habe das Rücktrittsgesuch Mixas angenommen. Der Vatikan wollte diesen Schritt allerdings nicht bestätigen. Nach wochenlanger Kritik und Gewaltvorwürfen ehemaliger Heimkinder hatte der für markige Worte bekannte Augsburger Bischof am 21. April dem Papst seinen Rücktritt angeboten. Nach Informationen der Zeitung "Die Welt" wird der Vatikan die Annahme das Rücktrittsersuchens an diesem Samstag um zwölf Uhr in Rom und Augsburg bekanntgeben.