Nürnberg
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Bamf-Dolmetscher

13.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:05 Uhr
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg. −Foto: Daniel Karmann/Archiv

Neben dem Verfahren gegen eine frühere Außenstellen-Leiterin in Bremen laufen auch Ermittlungen gegen zwei Dolmetscher aus anderen Büros des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf).

In einem weiteren Fall wird zudem gegen einen Antragsteller wegen eines „gescheiterten Bestechungsversuchs“ ermittelt. Wie ein Bamf-Sprecher am Freitag in Nürnberg mitteilte, waren die beiden Dolmetscher auf freiberuflicher Basis tätig. Über den Verdacht der Korruption und Bestechlichkeit hatten zuerst die „Welt“ und die „Nürnberger Nachrichten“ berichtet.

Nach Angaben des Sprechers brachte das Bamf die drei Fälle selbst zur Anzeige. „Ob hier überhaupt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesamts betroffen sind, ist noch Gegenstand der laufenden Ermittlungen.“

Dem Vernehmen nach ereigneten sich die Vorfälle in einer Dienststelle der Behörde in Nordrhein-Westfalen sowie in zwei Büros in Baden-Württemberg. In einem Fall soll ein Dolmetscher dem Vernehmen nach versucht haben, einen anderen Dolmetscher zu korrupten Machenschaften anzustiften.

Das Amt war massiv in die Kritik geraten, als im April bekannt wurde, dass die Bremer Außenstelle womöglich 1200 Menschen Asyl ohne die nötige Rechtsgrundlage gewährt hatte. Aber auch Klagen über organisatorische Mängel häuften sich. Die Vorgänge kosteten Bamf-Leiterin Jutta Cordt schließlich das Amt. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) machte im Juni den Juristen Hans-Eckhard Sommer zu ihrem Nachfolger. Er hatte viele Jahre im bayerischen Innenministerium gearbeitet.

dpa