Alztal
Mann narrt Nation mit Fake-Tickets

Polizei machtlos

18.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:02 Uhr
Das typische Warenkorb-Symbol auf der Webseite eines Online-Shops. −Foto: Arno Burgi

Ein Mann aus dem Alztal fantasiert im Internet von Veranstaltungen und bietet dafür Eintrittskarten zum Kauf an. Die Behörden sind jedoch machtlos - denn der Mann ist schuldunfähig.

Verschiedenen Behörden fällt der Mann schon zur Last, wovon mit Abstand das schwerste Kreuz der Sachbearbeiter in der Polizeiinspektion Altötting zu tragen hat, der sich um diesen Fall kümmert. Bei ihm stapeln sich Hunderte von Anzeigen wegen Betrugs aus ganz Deutschland. "Der Mann hat Narrenfreiheit", seufzt dieser Sachbearbeiter im Gespräch mit der PNP.

Der Alztaler sei zwar geschäftsfähig, aber schuldunfähig. Dies belege ein psychologisches Gutachten. "Damit gibt es für dieses Problem keine rechtliche Lösung", resigniert der Polizist, der seit dem Jahr 2013 mit diesem Fall beschäftigt ist.

Gemeinde und Polizei machtlos

Für seine Hirngespinste sucht der Alztaler Bezahler über das Internet. Die findet er tatsächlich im ganzen Land. Ortskundige hingegen werden ihm kaum glauben, dass in Burgkirchen noch eine Dult stattfinden soll. Den letzten Versuch einer Dult gab es im Jahr 2013 und das nach neun Jahren Pause. Ausgerechnet im Gendorfer Auweg soll die Dult am 20. September und 13. Oktober stattfinden, die der Alztaler im Internet bewirbt. "Dult Burgkirchen Gendorf", heißt es hier. Und: "Herzlich willkommen." Unterlegt wird die Seite im Internet mit vielen Fotos von Fahrgeschäften. Für 52 Euro wird auf dieser Internet-Seite ein Dultbahnticket der Südostbayernbahn für Burgkirchen angeboten. Für Glaubwürdigkeit soll wohl sorgen, dass diese Internet-Seite renommierte Partner wie "Antenne Bayern" oder "Disney Channel" anführt.

Im Rathaus Burgkirchen ist man ähnlich machtlos wie in der Polizeiinspektion Altötting. "Wir können nur davor warnen, sich auf seine Werbung und Angebote einzulassen", betont Geschäftsleiter Alexander Olbort.