"Ein Ort, an dem man zu sich kommen kann"

Was ist Ihr Lieblingsplatz? Wir haben für unsere Sommerserie bekannte Bayern gefragt, wo sie sich besonders wohlfühlen - und warum. Die Antworten sind so vielfältig wie der Freistaat. <?Uni SchriftStil="2" SchriftArt="ITC Franklin Gothic Demi Conden" SchriftFarbe="Vollfarbe CMYK1,000000 0,000000 0,000000 0,000000 -1 1,000000"> Heute: Dagmar Wöhrl <?_Uni>

07.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:43 Uhr

Was ist Ihr Lieblingsplatz? Wir haben für unsere Sommerserie bekannte Bayern gefragt, wo sie sich besonders wohlfühlen - und warum. Die Antworten sind so vielfältig wie der Freistaat.

Wer im nun zu Ende gehenden Sommer ein ruhiges und entspanntes Plätzchen in Nürnberg für zwischendurch sucht, landet vielleicht an meinem Lieblingsplatz: auf dem Henkersteg. Die Holzbrücke, die hier in der Altstadt über die Pegnitz führt, ist ein absolutes Muss für alle Historikerfreunde. Denn diese Brücke dient bereits seit dem 14. Jahrhundert als Verbindungsstück zwischen dem Unschlittplatz und dem Trödelmarkt.

Für mich ist es ein Ort, an dem man einmal zu sich kommen kann. Ich empfehle jedem, der diesen Pfad beschreitet, das Handy unbedingt auf lautlos zu stellen. Denn hier verbinden sich beruhigende Klänge der Natur zu einem kleinen Orchester. Das Rauschen der Pegnitz, das Knarzen der Holzbohlen und das Zwitschern der Vögel - eine wahre Erholung für das lärmgestresste Ohr.

Das Vorbeifließen der Pegnitz bringt mich auf angenehme Weise in eine tiefe Entspannung. Störende Gedanken übergebe ich hier gerne dem Fluss und genieße das ganze Jahr über den Augenblick. Das beeindruckende Schattenspiel der angrenzenden alten Bäume und der außergewöhnlichen Brückenkonstruktion ist für mich auch immer eine angenehme Auszeit für die Augen. Nach fünf Minuten auf dem Henkersteg ist man bereit, sich wieder dem Tageswerk zu widmen - mit einer wundervollen beschwingten Art.