"Auf dem Frauenberg begleitet mich mein Hund Pami"

Was ist Ihr Lieblingsplatz?

21.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:50 Uhr
  −Foto: Richter, Horst, Ingolstadt

Wir haben für unsere Sommerserie bekannte Bayern gefragt, wo sie sich besonders wohlfühlen - und warum. Die Antworten sind so vielfältig wie der Freistaat.

Abstand gewinnen von der Hektik des Alltags: Für mich ist ein Spaziergang auf dem Eichstätter Frauenberg eine zu allen Jahreszeiten bereichernde Gelegenheit des Ausgleichs und des Zur-Ruhe-Kommens. Die weite Hochfläche oberhalb der Stadt ist einer meiner Lieblingsorte, den ich immer wieder - wenn auch unter der Last vieler Termine leider nicht allzu oft - aufsuche. Auf meiner Frauenberg-Tour lasse ich mich gerne auch von meinem Hund Pami begleiten. Allerdings ist mein treuer Begleiter aufgrund seines Alters mittlerweile darauf angewiesen, dass ich ihn mit dem Auto auf den Berg hinauf chauffiere.

Als Bergsteiger schätze ich Anhöhen und die weite Sicht. Hier kann ich einen anderen Blickwinkel einnehmen und sehe vieles mit Abstand und damit auch reflektierter. Der Blick auf die Altmühlschleife, die Jurahügel, die Wiesen und Wälder lässt die wunderbare Schöpfung Gottes erkennen und zeigt, wie der Mensch über Jahrhunderte hin mit der Natur gelebt hat, sich die Gaben Gottes zu eigen gemacht und die Landschaft gestaltet hat. Der Blick von oben ist auch eine Mahnung, die Schönheit der Schöpfung zu bewahren und mit den uns anvertrauten Gütern verantwortungsvoll umzugehen.

Kloster Rebdorf, Dom, St. Walburg, Schutzengelkirche: Der Frauenberg lädt zu einer Rundumschau auf eindrucksvolle und bedeutende Zeugnisse christlicher Prägung und Kultur ein. Der Blick über die Dächer der Stadt ist für mich Symbol des menschlichen Zusammenlebens - so viel Verschiedenheit unter den Menschen und zugleich der Wille, das gemeinsame Wohl und das öffentliche Leben miteinander zu gestalten.

Am Berg wartet die Mutter Gottes auf Pilger, Wanderer und Spaziergänger. Sie nimmt unsere Anliegen auf und trägt sie mit uns vor Jesus. Für mich ist die Frauenbergkapelle ein Ort der Ruhe und der Geborgenheit, eine Einladung, zu sich selbst und zu Gott zu finden. Und wenn ich dann den Weg ins Tal zurückgehe, bin ich nicht nur entspannter, sondern trage auch das Bewusstsein in mir: Es gibt eine Wirklichkeit über den Dingen des Alltags.