Regensburg
Lebenslange Haft für Prostituiertenmord in Regensburg

22.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:12 Uhr
Das Justizgebäude in Regensburg. −Foto: Armin Weigel (dpa)

Regensburg/Nürnberg (dpa) Nach dem Mord an einer Prostituierten in Regensburg ist ein 22-Jähriger zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Nach Überzeugung der Richter am Landgericht der Stadt hat er sein 33 Jahre altes Opfer vor rund einem Jahr aus Habgier erwürgt.

Reglos und mit gesenktem Kopf folgte der Asylbewerber aus Mali am Freitag der Urteilsverkündung. Er war fünf Tage nach der Tat festgenommen worden. Der Mann hatte das Handy der Frau, in dem auch seine eigene Telefonnummer gespeichert war, vom Tatort mitgenommen. Die Fahnder konnten es orten.

Das Gericht folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte auf eine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren wegen schweren Raubes plädiert. Zum Prozessauftakt hatte der Angeklagte über seinen Anwalt mitteilen lassen, die aus Rumänien stammende Frau niedergeschlagen zu haben, um sie zu bestehlen. Anschließend habe er sie gewürgt, ihren Tod aber nicht gewollt. Er bedaure die Tat zutiefst. Der Verteidiger sagte, sein Mandant sei nach dem Übergriff davon ausgegangen, die Frau sei lediglich bewusstlos.

Wenige Monate vor diesem Verbrechen waren in Nürnberg binnen einiger Wochen zwei Prostituierte umgebracht worden. Die Opfer waren 22 und 44 Jahre alt. Der mutmaßliche Täter ist derzeit am Landgericht Nürnberg angeklagt. Im Plädoyer hat die Staatsanwaltschaft am Donnerstag für den ebenfalls 22 Jahre alten arbeitslosen Deutschen lebenslängliche Haft und Sicherungsverwahrung beantragt. Das Urteil soll am Montag (25. Juni) verkündet werden.