München
Umfrage zeigt Unterstützung für zwei Nationalpark-Projekte

18.01.2021 | Stand 26.01.2021, 3:33 Uhr
Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender von Die Grünen im bayerischen Landtag. −Foto: Sven Hoppe/dpa Pool/dpa/Archiv

Seit Jahren wird in Bayern gestritten, ob es im Freistaat künftig einen dritten Nationalpark geben soll. Die Grünen und zwei Fördervereine unternehmen nun einen neuen Anlauf.

Befürworter eines weiteren Nationalparks in Bayern sehen sich durch zwei neue Umfragen bestärkt. Wie die Grünen-Landtagsfraktion und zwei Fördervereine am Montag berichteten, stehe die Bevölkerung in den betroffenen Regionen mit jeweils etwa einer Dreiviertelmehrheit hinter der Idee einer Gründung möglicher Nationalparks im Steigerwald in Franken und im Ammergebirge am Alpenrand.

Nachdem sich seit rund vier Jahrzehnten im Freistaat beim Thema Nationalparks nichts mehr tue, sei nun Zeit für einen dritten Park, meinte Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann. Seit der Gründung des Alpen-Nationalparks Berchtesgaden 1978 seien in anderen Bundesländern 14 Gebiete des nationalen Naturerbes ausgewiesen worden.

Noch vor Berchtesgaden war 1970 im Bayerischen Wald Deutschlands erster Nationalpark gegründet worden. Seit Jahren gibt es Forderungen, die Buchenwälder im Steigerwald ebenfalls als Nationalpark auszuweisen. Doch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte entschieden, dass es vorläufig keinen dritten Nationalpark im Freistaat geben soll.

Nach einer Umfrage im Raum Bamberg, im Raum Schweinfurt und im Landkreis Haßberge finden 75 Prozent der Bürger einen Steigerwald-Nationalpark „sehr gut“ oder „eher gut“. Im Fall des Ammergebirges, wo Bürger aus den Kreisen Ostallgäu, Garmisch-Partenkirchen sowie Weilheim-Schongau befragt wurden, gibt es nach Angaben der Verantwortlichen der Umfrage vor Ort sogar eine 81-Prozent-Zustimmung.

„Weiter alte Buchen umsägen, das ist gegen den Bürgerwillen“, sagte Florian Tully vom Verein Nationalpark Steigerwald zu den Umfrageergebnissen.

Im Fall des Ammergebirges könnte der Nationalpark zwischen dem Ludwig-II.-Märchenschloss Neuschwanstein und der Zugspitze entstehen. Es sollten dort ausschließlich staatliche Flächen zum Schutzgebiet erklärt werden, betonte Hubert Endhardt vom Nationalpark-Förderverein. „Diese enorm hohe Zustimmung möge der bayerischen Staatsregierung die Einrichtung eines Nationalparks Ammergebirge deutlich erleichtern“, sagte er.

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dpa