München
Verstärkter Einsatz gegen Vogel-Wilderei

13.04.2021 | Stand 21.04.2021, 3:33 Uhr
Das Bild zeigt Polizisten im Landkreis Straubing-Bogen bei der Bergung eines mutmaßlich vergifteten Mäusebussards. −Foto: Alexander Heyd/Komitee gegen den Vogelmord e.V. (CABS) /dpa/Handout

In Bayern werden mehr Fälle von Vogel-Wilderei registriert: Seit 2010 hat die Erfassungs- und Dokumentationsstelle für Greifvogelverfolgung und Artenschutzkriminalität (EDGAR) mit Sitz in Bonn nach eigenen Angaben von Dienstag 185 Fälle mit mehr als 450 getöteten Tieren festgestellt. Seit 2005 würden Daten erhoben und die Zahl der registrierten Fälle steige, sagte ein Sprecher. Das hänge auch mit einer zunehmenden Sensibilisierung der Bürger und der Behörden für dieses Thema zusammen.

Die 185 Fälle unterteilen sich laut EDGAR in 93 gezielte Vergiftungen, 30 Abschüsse, 27 Einsätze von verbotenen Fallen sowie 35 sonstige Tatbestände wie illegaler Besitz und Verkauf von Vogel-Präparaten oder die mutwillige Zerstörung von Nestern. Zu den Opfern zählen vor allem Greifvögel wie Rotmilane, Habichte und Bussarde, aber auch andere Arten wie Waldschnepfen, Reiherenten, Eichelhäher sowie Grau- und Silberreiher.

Die Dunkelziffer sei bei Vogel-Wilderei hoch: „Wir gehen davon aus, dass höchstens zehn Prozent aller begangenen Taten auch bekannt werden“, sagte Komiteesprecher Karl Heinz Kreutzer aus Augsburg.

EDGAR weist darauf hin, dass bei Verstößen gegen das Bundesnaturschutzgesetz und das Jagdrecht hohe Geldstrafen drohen, der mögliche Strafrahmen reicht demnach bis zu fünf Jahren Haft. Jägern drohe zusätzlich der Entzug der Jagderlaubnis.

EDGAR ist ein Projekt des Komitees gegen den Vogelmord e.V.. Der Verein engagiert sich nach eigenen Angaben seit den 1980er Jahren gegen Vogel-Wilderei, zunächst in Nordrhein-Westfalen, seit 2015 bundesweit. Das Projekt EDGAR wurde den Angaben nach von 2015 bis 2018 vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert. Seitdem finanziert es sich über Spenden.

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Projekt EDGAR des Komitees gegen den Vogelmord e.V.

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dpa