München/Straßburg
Polizei fahndet auch in Bayern nach Straßburger Attentäter

12.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:03 Uhr
Einsatzkräfte der Polizei sichern einen Eingang zur Altstadt und damit zum Weihnachtsmarkt in Straßburg. −Foto: Christoph Schmidt

Nach dem Terroranschlag in Frankreich fahndet auch die bayerische Polizei intensiv nach dem Täter. „Damit unterstützen wir die französischen Kollegen bei der Täterfahndung.

Beispielsweise haben wir unsere Schleierfahndungskontrollen verstärkt, vor allem in Richtung Baden-Württemberg“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in München. Auch im grenznahen Raum kontrolliere insbesondere die Bayerische Grenzpolizei intensiv den Fahrzeugverkehr nach verdächtigen Personen. „Darüber hinaus setzen wir zur Fahndung auch unsere Anlagen zur Automatisierten Kennzeichenerkennung ein.“

Bislang seien die Motivlage des Attentäters und der konkrete Auslöser der Tat nicht abschließend geklärt. „Er gilt in Frankreich als islamistischer Gefährder. Deswegen ist auch ein islamistischer Hintergrund der Tat möglich“, betonte Herrmann. Die Gefahr islamistischer Anschläge in Europa sei nicht gebannt.

Für die Sicherheitslage in Bayern gebe es keinen Grund zur Sorge. „Unseren Sicherheitsbehörden liegen derzeit keine Erkenntnisse vor, aus denen sich eine konkrete Gefährdung in Bayern ableiten lässt“, sagte Herrmann. Die Sicherheitsbehörden und die Bayerns Polizei setzten auf umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen wie eine erhöhte Polizeipräsenz, wo immer notwendig. „Das gilt auch für unsere Christkindlmärkte in Bayern.“ Die Sicherheitskonzepte seien eng mit den jeweiligen Veranstaltern abgestimmt und sollten auch den vorweihnachtlich friedlichen und besinnlichen Charakter erhalten. „Niemand muss in Bayerns aus Angst vor Anschlägen auf einen Christkindlmarktbesuch verzichten.“

Der polizeibekannte Gefährder Chérif C. hatte am Dienstagabend das Feuer in der Straßenburger Innenstadt eröffnet. Zwei Menschen wurden getötet, ein Opfer gilt als hirntot, zwölf Menschen wurden verletzt.

dpa