Gießen/Künzelsau
Landgericht verhandelt Entführung von Milliardärssohn

11.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:42 Uhr
Der 48-jährige Angeklagte kommt zum Prozessbeginn in den Gerichtssaal des Landgerichts. −Foto: Arne Dedert

Vor dem Landgericht Gießen hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Entführer von Milliardärssohn Würth begonnen. Am kurzen ersten Verhandlungstag am Dienstag wurde nur die Anklage verlesen.

Demnach soll der 48-jährige Angeklagte mit noch unbekannten Mittätern den behinderten erwachsenen Sohn des baden-württembergischen Unternehmers Reinhold Würth im Juni 2015 im osthessischen Schlitz entführt und drei Millionen Euro Lösegeld gefordert haben. Die Übergabe scheiterte aber, das Opfer kam unversehrt frei. Sitz des Konzerns des schwäbischen Schraubenmilliardärs Würth ist Künzelsau (Hohenlohekreis).

Ob der Angeklagte in dem Prozess aussagen wird, ist nach Angaben der Verteidigung noch offen. Nach seiner Festnahme im März hatte er die Tat bestritten.

Der 48-Jährige war der Anklageschrift zufolge derjenige, der Kontakt zur Familie von Markus Würth aufgenommen und die Lösegeldforderung gestellt hatte. Das Opfer lebte in einer integrativen Wohngemeinschaft in Schlitz und wurde von dort entführt. Nach der gescheiterten Geldübergabe soll der 48-Jährige den Aufenthaltsort des damals 50-Jährigen preisgegeben haben. Er wurde in einem Wald bei Würzburg an einem Baum gekettet gefunden. Motiv für die Tat sollen Geldprobleme gewesen sein. Der Prozess wird fortgesetzt.

dpa