München
Seehofer: Tathergang in Köthen nicht ausreichend geklärt

10.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:42 Uhr
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) blickt während eines Pressestatements in die Runde. −Foto: Arne Dedert/Archiv

Nach dem Streit zwischen zwei Männergruppen in Köthen in Sachsen-Anhalt und dem Tod eines 22-jährigen Deutschen hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) vor übereilten Bewertungen gewarnt.

„Es scheint so zu sein, dass die Todesursache nach der Obduktion feststeht, aber dass der Tathergang - für mich jedenfalls - noch nicht ausreichend geklärt ist“, sagte der CSU-Vorsitzende am Montag vor einer Parteivorstandssitzung in München. „Die näheren Tatumstände, was war die Ursache und wie hat sich das entwickelt, da wäre ich jetzt vorsichtig in der Bewertung“, sagte er und betonte: „Und ich empfehle uns, wie in Chemnitz, dass wir Politiker auf die authentischen Ermittlungsergebnisse warten, bevor wir sie bewerten.“

Der Vorfall mache ihn schon betroffen, sagte Seehofer. „Wir müssen alles tun, dass wir die Dinge, die wir in diesen Tagen erleben, in unserem Rechtsstaat auch überwinden“, betonte der Innenminister. „Es sind schlimme antisemitische Vorfälle, es ist Rechtsradikalität. Aber es sind auch Gewaltverbrechen, die von Zuwanderern durchgeführt werden. Wir müssen alle Herausforderungen annehmen und nicht das eine gegen das andere ausspielen.“

In Köthen war am Samstag ein 22-jähriger Deutscher nach einem Streit von zwei Männergruppen gestorben. Nach Angaben der Polizei erlag er einem akutem Herzversagen; ein Zusammenhang zu erlittenen Verletzungen besteht nach Polizeiangaben nicht. Ein Richter erließ am Sonntagabend Haftbefehl gegen zwei mutmaßlich an dem Streit beteiligte Afghanen wegen des Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge.

dpa