Ingolstadt
Experte freut sich über Kompromiss

14.01.2013 | Stand 03.12.2020, 0:37 Uhr

Ingolstadt/Heilbronn (DK) Ralf Bochert, Tourismusmanagement-Professor aus Heilbronn, setzt sich seit Jahren für die Wiedereinführung der alten Kennzeichen ein. Jessica Roch hat mit ihm gesprochen.

Herr Bochert, was sagen Sie zu der Münchner Entscheidung zugunsten der alten Nummerschilder?

Ralf Bochert: Natürlich ist es erfreulich für mich, dass meine Empfehlung zur Wiedereinführung angenommen wurde. Ich denke, dass die Entscheidung ein guter Kompromiss ist.

 

Wieso ist der Beschluss ein Kompromiss?

Bochert: In Sachsen wurde beschlossen, dass die früheren Autokennzeichen wieder ganz eingeführt werden. In Bayern ist das anders. Hier darf jedes Landratsamt selbst entscheiden, ob das Altkennzeichen kommt oder nicht. Es ist ein Kompromiss, weil die Meinungen in Bayern zu diesem Thema weit auseinander gingen. Einige befürworteten die Rückkehr der Kennzeichen, andere lehnten sie ab.

 

Was glauben Sie, wie die Landkreise reagieren werden? Wer erlaubt die Altkennzeichen?

Bochert: Ich denke, dass es mehrheitlich erlaubt wird. In Hilpoltstein hat das Landratsamt schon Reservierungen angeboten. Davon wurden bereits 1000 genutzt. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass man dort die Altkennzeichen verbietet.

 

Und in den anderen Landkreisen in der Region? Kommen RID, BEI und SOB wieder?

Bochert: Schrobenhausen hatte bei der Kennzeichen-Liberalisierung eine Art Anführerfunktion. Außerdem gehört es zu einem Landkreis mit Doppelnamen. Die tun sich leichter mit den Kennzeichen, weil sie eh beide Städte in ihrem Namen haben. Also wird SOB bestimmt durchgewunken. Bei Beilngries lässt sich die Entwicklung schwer einschätzen, dazu ist die Faktenlage zu dünn. In Riedenburg gehe ich aber davon aus, dass es stark von Mainburg abhängen wird. Beide wurden bei der Reform dem Landkreis Kelheim zugeteilt. Macht Mainburg mit, zieht Riedenburg nach.