München
Bayern baut Hilfsangebote für schwerkranke Menschen aus

08.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:04 Uhr
Ein Buch, ein Engel aus Holz und ein Rosenkranz sind im Hospiz des Juliusspitals in Würzburg zu sehen. −Foto: Daniel Karmann/Archiv

Im Frühjahr hat die Staatsregierung ein Pflege-Paket beschlossen, das unter anderem die Verdopplung von Hospiz- und Palliativangeboten in Bayern in den nächsten fünf Jahren vorsieht. Dass das Vorhaben vorankommt, belegt Ministerin Huml jetzt mit Zahlen.

Schwerkranke Menschen werden in Bayern bis zu ihrem Tod immer besser begleitet. In diesem Jahr wurden in allen Regierungsbezirken neue Angebote der Hospiz- und Palliativversorgung aufgebaut, wie das Gesundheits- und Pflegeministerium in München mitteilte. „Die Versorgung und Begleitung schwerstkranker Menschen ist gelebte Mitmenschlichkeit“, sagte Ministerin Melanie Huml (CSU). „Die Menschen sollen wissen, dass sie am Ende ihres Lebens nicht allein gelassen werden.“ Hintergrund ist ein Kabinettsbeschluss vom April, wonach die Angebote für Sterbebegleitung in Bayern in den nächsten fünf Jahren verdoppelt werden sollen.

Der flächendeckende Ausbau in Städten und ländlichen Regionen sei sehr wichtig. „Das erspart den Angehörigen weite Fahrtstrecken und hilft den betroffenen Familien, in den letzten Tagen und Wochen möglichst viel Zeit miteinander zu verbringen“, sagte Huml. „Wer das Ende des Lebens vor Augen hat, braucht eine einfühlsame, aber auch medizinisch hochwertige Versorgung - am besten vor Ort.“

Neben einem ambulanten Palliativdienst an zahlreichen Kliniken gibt es im Freistaat derzeit an 108 Krankenhäusern eine stationäre Palliativversorgung mit insgesamt 474 Betten. Darüber hinaus gibt es im stationären Bereich 19 Hospize mit 199 Plätzen für Erwachsene sowie ein stationäres Kinderhospiz mit acht Plätzen.

Ihre Arbeit neu aufgenommen haben 2018 sieben palliativmedizinische Dienste an Krankenhäusern. In Coburg wurde im Juni ein stationäres Hospiz mit acht Plätzen eröffnet; das hat das Ministerium mit 80 000 Euro unterstützt. Das St. Vinzenz-Hospiz in Augsburg erhöhte die Zahl der Hospizbetten von 9 auf 16. Den Auf- und Ausbau stationärer Hospize fördert das Ministerium mit 10 000 Euro pro Platz. Pro Jahr stellt das Haus zudem rund 100 000 Euro für den Aufbau neuer palliativer Versorgungsangebote zur Verfügung. Die ambulante Hospizarbeit wird mit weiteren rund 100 000 Euro pro Jahr gefördert. Hier starteten in diesem Jahr zwei Teams der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) in Schweinfurt und Pleinfeld (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen). Das SAPV-Team in Bad Tölz bietet seine Dienste nun auch im Landkreis Garmisch-Partenkirchen an.

Ministerium über Hospizversorgung in Bayern

dpa