Hildburghausen/Coburg
Kreistag Hildburghausen will Regiomed unterstützen

15.08.2019 | Stand 02.12.2020, 13:16 Uhr
Blick in ein Patientenzimmer in einem Krankenhaus. −Foto: Christian Charisius/Archivbild

Viele Krankenhäuser stehen unter enormen wirtschaftlichen Druck. Das gilt auch für den länderübergreifenden kommunalen Klinikverbund Regiomed in Thüringen und Oberfranken.

Der in die roten Zahlen gerutschte thüringisch-bayerische Klinikverbund Regiomed kann mit einer Finanzspritze des Landkreises Hildburghausen rechnen. Einen entsprechenden Grundsatzbeschluss fasste der Kreistag am Mittwoch, wie Landrat Thomas Müller (CDU) am Donnerstag auf Anfrage sagte. Zuvor hatte MDR Thüringen berichtet. Um wie viel Geld es dabei geht, steht noch nicht fest. Dies hängt laut Müller vom Jahresabschluss für 2018 ab, der Mitte September vorliegen soll. Anfang Juli hatte Regiomed über ein erwartetes Defizit von 22 Millionen Euro im vergangenen und von 14,7 Millionen Euro in diesem Jahr informiert.

Der Krankenhausverbund ist als GmbH organisiert. Gesellschafter sind die Landkreise Hildburghausen, Sonneberg (Thüringen), Lichtenfels und der Krankenhausverband Coburg - ein kommunaler Zweckverband von Stadt und Landkreis Coburg (Bayern). Der Kreistag Hildburghausen habe mit seinem Beschluss klargestellt, dass er das Unternehmen mit der Gesundheitsversorgung als Aufgabe der Daseinsvorsorge betraut habe, erläuterte Müller. Damit ist nach seinen Angaben gesichert, dass Zahlungen des Kreises zum Defizitausgleich nicht gegen EU-Beihilferegelungen verstoßen und somit zulässig sind.

Der Klinikverbund war 2008 gegründet worden. Bis einschließlich 2017 habe er stets schwarze Zahlen geschrieben, sagte Müller, der Mitglied des Aufsichtsrates ist. Das erstmalige Defizit hänge mit einer Reihe von Investitionen bei einem Rückgang der Erlöse aus medizinischen Behandlungen zusammen.

Im März hatte Regiomed eine insolvente Rehaklinik in Masserberg im Thüringer Wald übernommen, zuvor bereits die Coburger Schwesternschaft mit zwei Schwesternschulen und einem Pflegeheim aus der Insolvenz erworben. In Lichtenfels werde derzeit für 20 Millionen Euro eine zentrale Großküche für alle Standorte in Lichtenfels errichtet. Außerdem betreibe das Unternehmen in Kooperation mit der Universität Split (Kroatien) eine eigene Ausbildungsstätte für künftige Ärzte. „Das alles ist wichtig und richtig“, sagte Müller.

Regiomed betreibt an 17 Standorten in Thüringen und Oberfranken Krankenhäuser, Medizinische Versorgungszentren, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste. Der Verbund beschäftigt rund 5500 Mitarbeiter.

Mitteilung Regiomed vom 3.7.19

dpa