München
Wahlkampf gegen CSU beim Münchner Christopher Street Day

14.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:04 Uhr
Teilnehmer des Christopher Street Day (CSD) sidn zu sehen. −Foto: Fredrik von Erichsen

Drei Monate vor der bayerischen Landtagswahl hat die Opposition die alljährliche Schwulen- und Lesbenparade beim Münchner Christopher Street Day für eine Abrechnung mit der CSU genutzt.

Bei der Kundgebung warfen Redner von SPD, Grünen, Linken und Rosa Liste der CSU am Samstag vor mehreren Hundert Zuhörern auf dem Münchner Marienplatz Rechtspopulismus vor. „Es verfärbt sich gerade Weiß-Blau in Weiß-Blau-Braun“, sagte die Grünen-Lokalpolitikerin Lydia Dietrich. „Das ist nicht unser Bayern.“ CSU-Stadtrat Hans Theiss warb auf der Bühne ebenfalls für ein weltoffenes Bayern, erntete aber Buhrufe von Teilen des Publikums.

An der anschließenden Parade nahmen über 130 Gruppen und mehrere Tausend Menschen teil; viele davon bunt kostümiert. Die Polizei verzichtete wie in den Vorjahren auf die Durchsetzung des eigentlich geltenden Vermummungsverbots, doch waren die Teilnehmer aufgefordert, sich auf Anfrage jederzeit vor der Polizei auszuweisen. Eine noch weitaus größere Zahl an Menschen verfolgte die Kundgebung vom Straßenrand aus.

Die Münchner Christoper Street Day-Parade ist die größte Demonstration von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen in Süddeutschland. Ursprünglicher Anlass der Christopher Street Day-Paraden in aller Welt waren gewalttätige Auseinandersetzungen im Sommer 1969 in der New Yorker Christopher Street, wo sich Schwule gegen eine Polizeirazzia in einer Bar wehrten.

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dpa