Gaimersheim
Ein Mann mit zwei Mandaten

20.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:55 Uhr

Der Eichstätter Landrat Anton Knapp will auch als Gemeinderat arbeiten - Foto: M. Schneider

Gaimersheim/Eichstätt (DK) Der Eichstätter Landrat Anton Knapp will weiterhin neben seinem Posten als Landkreischef auch im Gemeinderat seines Heimatorts Gaimersheim (Landkreis Eichstätt) aktiv werden. Knapp wurde bei der Wahl am vergangenen Sonntag vom letzten CSU-Listenplatz 24 auf Platz 6 vorgewählt, der für ihn zum Einzug in das Gemeindeparlament reichen würde, da die Christsozialen neun Sitze erreichten.

Jetzt habe er die Wahl auch angenommen, sagte Knapp gestern unserer Zeitung. Den Posten als Eichstätter Landrat, für den er mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt wurde, habe er bereits zuvor angenommen, so Knapp weiter. „Ich habe immer gesagt, dass ich die Ämter auch annehme, wenn ich gewählt werde“, so der Landrat. Und er fügte noch an: „Ich wollte nie tricksen, sondern konstruktive Politik für Gaimersheim machen.“

Im Vorfeld der Kommunalwahlen in Bayern hatte allerdings bereits – neben anderen Behörden – die Regierung von Oberbayern entschieden, dass zwar eine Doppelkandidatur möglich sei, im Falle eines zweifachen Wahlerfolgs jedoch nur ein Mandat angetreten werden könne.

Wie der Gaimersheimer Wahlleiter Josef Ziller auf Anfrage dazu sagte, müsse nun der Wahlausschuss der Marktgemeinde bei seiner Sitzung am kommenden Dienstagabend entscheiden. Der fünfköpfige Ausschuss setzt sich zusammen aus je einem Vertreter der vier im Gaimersheimer Marktrat vertretenen Parteien, wobei die Ausschussmitglieder allerdings nicht für den Gemeinderat kandidieren oder als Wahlhelfer im Einsatz sein durften, sowie aus Ziller als Wahlleiter.

Selbst Knapp, der „die fundierte Entscheidung des Ausschusses abwarten“ will, glaubt aber, „dass sie Nein sagen“ werden zu seinem angestrebten Amtsantritt. Sollte dies der Fall sein, könnte Knapp laut Ziller die Wahl sogar anfechten – beim Landratsamt als Rechtsaufsichtsbehörde, dem Knapp selber vorsteht. So weit will aber auch der Landrat noch nicht denken.