München
Bayern erfüllen Pflicht beim 4:1

27.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:45 Uhr
Emiliano Insúa (l.) von Stuttgart und Serge Gnabry von Bayern kämpfen um den Ball. −Foto: Tobias Hase

Borussia Dortmund bleibt in Reichweite, aber rundum zufrieden sind die Bayern nicht. Das 4:1 gegen Stuttgart ist erst am Ende richtig souverän. Trainer Kovac bemängelt die Einstellung. Eine wichtige Erkenntnis nehmen die Münchner aber mit ins Titelrennen.

Rundum zufrieden war Niko Kovac trotz der erfüllten Pflicht im Titelrennen nicht. Durch das 4:1 gegen den VfB Stuttgart bleibt der FC Bayern bei der angestrebten Aufholjagd auf Borussia Dortmund zwar in Schlagdistanz, doch gegen die abstiegsbedrohten Schwaben machten sich die Münchner zum Unmut des Trainers das Leben selbst schwer. „Jeder dachte, fünfte Minute, es steht 1:0, das wird schon, das schaffen wir mit Links“, monierte Kovac, „aber in der Bundesliga geht gar nichts mit Links, der VfB kämpft ums Überleben.“

Seine Stars ließen sich nach dem am Ende klaren Sieg von der lautstarken Fankurve feiern. Thiago (5. Minute), ein Eigentor von VfB-Kapitän Christian Gentner nach einem Schuss von Serge Gnabry (55.), Leon Goretzka per Kopf (71.) und Robert Lewandowski (84.) sorgten dafür, dass es bei sechs Punkten Rückstand auf den BVB bleibt. Die Borussia hatte am Tag zuvor 5:1 gegen Hannover gewonnen und das ohnehin bessere Torverhältnis an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga weiter verbessert. Zum Missfallen der Münchner.

Anders als bei den Hinrunden-Patzern zu Hause gegen Augsburg (1:1), Freiburg (1:1) und Düsseldorf (3:3) gab es am Sonntag vor 75 000 Zuschauern diesmal aber einen klaren Münchner Erfolg - was gerne als weiterer Schritt in die richtige Richtung gesehen wurde. „Positiv ist, dass wir noch deutlich gewonnen haben. Wir werden unermüdlich weitermachen und versuchen, Druck auszuüben“, sagte Torschütze Goretzka nach dem siebten Sieg in Serie. Ob und wann Verstärkung durch Chelsea-Mann Callum Hudson-Odoi kommt, blieb am Sonntagabend in der Arena offen.

Gegen einen stärkeren Gegner als Stuttgart, das durch Anastasios Donis (26.) zumindest ein Remis zur Pause als Achtungserfolg verbuchte, hätte es aber den nächsten Ausrutscher geben können. „Wir müssen den Sack zumachen, so kommen wir nochmal ins Zittern. Das war nicht souverän genug, um das 90 Minuten durchzuziehen“, bemängelte Joshua Kimmich.

Nach dem schwungvollen Beginn hatten die Münchner in den Schonmodus geschaltet und das 1:0 verwaltetet. Kovac forderte seine Stars am Spielfeldrand gestenreich zu mehr Vorwärtsgang auf. Es fehlte in dieser Phase an Tempo und Zielstrebigkeit, zu oft wurde quer statt in die Tiefe gespielt.

„Wir haben 35 Minuten in der ersten Halbzeit überhaupt nicht stattgefunden, wir haben einfach zu langsam gespielt“, kritisierte Kovac. „In der zweiten Halbzeit ist es sehr viel besser gelaufen, wir haben viel schneller Fußball gespielt, wir haben sehr viel mehr vertikal gespielt, haben es dort geschafft, unsere individuelle Klasse viel mehr ins Spiel zu bringen.“

Die zeigten die Münchner zum Teil bei den Toren, die aber auch vom VfB begünstigt wurden. Thomas Müller setzte gut nach und passte den Ball nach innen, Lewandowski legte für Thiago auf - und der Spanier verwandelte. Bei Gentners Eigentor war viel Pech des VfB im Spiel. Goretzka, zweifacher Torschütze vor einer Woche in Hoffenheim, unterstrich mit seinem Kopfballtor die gute Form. Lewandowski stellte den Endstand her. Der Pole hatte zuvor einen Foulelfmeter verschossen (65.). „Das passiert“, sagte der Pole und hakte das Strafstoß-Malheur schnell ab.

So rasch ging die Frustbewältigung beim VfB nicht. Die vierte Niederlage nacheinander und der drittletzte Tabellenrang sorgen für eine alarmierende Lage beim Team von Trainer Markus Weinzierl. Das „Quäntchen Glück“ habe für einen „dreckigen Punkt“ gefehlt, haderte Torhüter Ron-Robert Zieler. „Auch wenn das Ergebnis zu hoch ausgefallen ist, war das ein gutes Spiel.“ Als positive Erkenntnis nahmen die Stuttgarter aber ein ordentliches Debüt von Rekordeinkauf Ozan Kabak mit. Der elf Millionen Euro teure Zugang von Galatasaray Istanbul soll im Abstiegskampf künftig für mehr Stabilität sorgen.

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dpa