Eichstätt
Anwalt: Bistum stellt Sachlage im Finanzskandal "falsch" dar

Verantwortliche wären sich des Risikos ''bewusst gewesen''

25.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:20 Uhr
Es bleibt unruhig rund um das Bischöfliche Ordinariat in Eichstätt. −Foto: Marco Schneider

Eichstätt (DK) Der Rechtsbeistand des früheren stellvertretenden Finanzdirektors des Bistums Eichstätt greift die Diözese im Finanzskandal scharf an: Anwalt Ulrich Ziegert erklärte unserer Zeitung, dass sich sein Mandant mit der Kreditvergabe in die USA lediglich an die Umsetzung von seit Jahren festgeschriebenen Renditezielen gehalten habe.

Ziegert sagte, dass sich die Verantwortlichen im Bistum des "damit verbundenen Risikos" bewusst gewesen seien.

Man habe in Eichstätt „in keiner Weise“ eine konservative oder gar zurückhaltende Anlagestrategie verfolgt, so Ziegert. Bereits lange, bevor sein Mandant beim Bistum tätig geworden sei, habe dieses „äußerst riskante Anlageformen“ gewählt. Dafür hätten die Verantwortlichen "beispielsweise ein inflationsbereinigtes Renditeziel zwischen acht und zehn Prozent angestrebt". Weitere Details nannte Ziegert nicht. 

Die Diözese wollte „im Blick auf das laufende Verfahren“ keine Stellung nehmen. Pressesprecher Martin Swientek verwies am Freitagnachmittag auf die vom Bistum eingeschaltete Rechtsanwaltskanzlei. Diese werde „zu gegebener Zeit die Fragen der generellen Verantwortlichkeiten beurteilen“.
 

Marco Schneider