Erlangen verbietet geschotterte "Gärten des Grauens"

21.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:54 Uhr
Erlangen will «Gärten des Grauens» Riegel vorschieben. −Foto: Carmen Jaspersen (dpa)

Erlangen - Die Stadt Erlangen verbietet ihren Bürgern, ihre Gärten vor allem mit Hilfe von Schottersteinen anzulegen. Der Stadtrat stimmte am Donnerstagabend mehrheitlich für eine entsprechende "Freiflächengestaltungssatzung", wie die "Erlanger Nachrichten" und der Bayerische Rundfunk (BR) am Freitag berichteten.

Damit sei die Stadt Vorreiter in Bayern, sagte Baureferent Josef Weber laut BR. Alle Appelle, bei Neu- und Umbauten freiwillig auf "Steinwüsten" und voll gepflasterte Vorgärten zu verzichten, hätten nichts gebracht. Die Maßnahme gegen die eigenwillige, im Internet oft auch als "Gärten des Grauens" verspottete Gartengestaltung, ist umstritten. Abseits von Geschmacksfragen sei die eigene Entscheidungsfreiheit der Bürger berührt, meinen Kritiker. Die Befürworter machen geltend, durch den Mangel an Grün werde das Insektensterben gefördert.

Die Satzung regelt unter anderem auch, dass sogenannte Einhausungen für Mülltonnen "hochrankend" zu begrünen seien. Dasselbe gilt für Flachdächer, wenn sie größer sind als 50 Quadratmeter und Garagendächer mit einer Größe von mehr als 15 Quadratmetern.

DK, dpa