Tipps von der Polizei
Enkeltricks und Schockanrufe häufen sich in der Region

15.07.2021 | Stand 23.07.2021, 3:33 Uhr
  −Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Ingolstadt - Telefonbetrüger haben im Dienstbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern wieder vermehrt versucht, Menschen um ihr Erspartes zu bringen. Die Polizei gibt deshalb Tipps, wie man sich in so einer Situation richtig verhält.

Im Dienstbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord ist es in den letzten Tagen wieder vermehrt zu Anrufen von Telefonbetrügern gekommen.
Wie die Polizei mitteilt, reagierten die Angerufenen glücklicherweise richtig und die Gespräche wurden abgebrochen, bevor ein Vermögensschaden entstand.

Trotzdem warnt die Polizei nochmals vor sogenanntem Call-Center-Betrug, dem zumeist ältere Menschen zum Opfer fallen. Derzeit kommt vor allem die Masche des falschen Polizeibeamten zur Anwendung. Mit sogenannten Enkeltrick- und Schockanrufen versuchen Betrüger ebenfalls, ihre Opfer um ihr Erspartes zu bringen.

Variante "falscher Polizeibeamter"
Im Zuständigkeitsbereich der Kriminalpolizei Ingolstadt mehren sich seit Dienstag die Anrufe von falschen Polizeibeamten. Dem Angerufenen wird hierbei vorgegaukelt, dass er mit einem Polizeibeamten oder einer Polizeibeamtin spricht und dass in der Nachbarschaft ein Einbruch stattgefunden hätte. Die Betrüger behaupten, bei einem festgenommenen Tatverdächtigen sei ein Zettel mit der Anschrift des Angerufenen gefunden worden. In der Folge soll Bargeld oder Schmuck zur Eigentums- oder Spurensicherung an einen Abholer ausgehändigt werden.

Variante "Schockanruf"
Ein 72-Jähriger aus Dießen am Ammersee erhielt am Mittwoch laut Polizei einen sogenannten Schockanruf. Eine männliche Stimme gab sich als Polizist aus und sagte, dass die Schwiegertochter des Seniors gerade einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Im Laufe des Gesprächs reichte der falsche Polizist das Telefon auch an eine weinerliche, schwer verständliche und aufgebrachte Frauenstimme weiter, um das vorgetäuschte Szenario echt wirken zu lassen. Zur Abwendung einer Haftstrafe wurde die Zahlung einer hohen sechsstelligen Summe gefordert. Der Dießener wurde zum Glück misstrauisch und brach das Gespräch ab, bevor ein Vermögensschaden entstand

Tipps der Polizei:
• Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder dazu auffordern, Geld oder Wertsachen herauszugeben.
• Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an. Das tun nur Betrüger. Sind Sie sich unsicher, wählen Sie die Nummer 110. Benutzen Sie dabei aber nicht die Rückruftaste, da Sie sonst möglicherweise wieder bei den Betrügern landen, sondern wählen Sie die Nummer selbst. Sie können sich aber auch an die örtliche Polizeiinspektion wenden. Erzählen Sie den Beamten von den Anrufen. Am besten ist, wenn Sie die Nummer der für Sie zuständigen Inspektion sowie die Notrufnummer 110 griffbereit am Telefon haben, damit Sie im Zweifelsfall selber wählen können.
• Geben Sie am Telefon keine Auskunft über Ihre persönlichen finanziellen Verhältnisse oder andere sensible Daten.
• Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist keinesfalls unhöflich!
• Öffnen Sie unbekannten Personen nicht die Tür. Ziehen Sie gegebenenfalls eine Vertrauensperson hinzu, zum Beispiel Nachbarn oder nahe Verwandte.
• Übergeben Sie unbekannten Personen kein Geld oder Wertsachen.

Weitere Informationen zur Kampagne "Leg' auf!" des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord finden Sie hier oder unter www.polizei-beratung.de.

DK