Landshut
Ein Landshuter rührt ganz Bayern

Dirk Harmssen zahlte die Zeche für behinderte Kinder

21.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:02 Uhr
Nur dieses Schriftstück ließ der großzügige Spender zurück. −Foto: PNP

Landshut (DK) Fünf mit Kugelschreiber gekritzelte Zeilen auf einem Zettel und eine herzerwärmende Geste bewegen ganz Bayern. Am Dienstag hatte ein Gast in einem Lokal in Straubing die Zeche für eine Gruppe von zehn behinderten Kindern und deren Betreuern übernommen. „Vielen Dank, dass sie sich um diese außergewöhnlichen Kinder kümmern“, hatte er auf einen Zettel gekritzelt, darunter nur seine Initialen „D H.“ gesetzt.

Der Gruppe der Straubinger Bildungsstätte St. Wolfgang hat er damit eine große Freude bereitet. Die beiden Buchstaben stehen für Dirk Harmssen. Der Unternehmer aus Landshut und seine Familie wurden Anfang des Jahres von einem schlimmen Schicksalsschlag schwer gebeutelt. Seitdem sieht er die Welt mit anderen Augen.

Die Haare zu einem Zopf zusammengebunden, ein breites Lächeln im gebräunten Gesicht. Der 39-Jährige sieht nicht so aus wie jemand, der eine Krise durchlebt hat, an der viele Menschen zerbrechen. Anfang des Jahres haben er und seine Frau ihre vier Monate alte Tochter Mila verloren. „Sie war schwer krank, litt an Trisomie 18.“ Eine schwere und unheilbare Entwicklungsstörung. Viele Kinder sterben noch während der Schwangerschaft.

„Das war definitiv die schwerste Zeit in meinem Leben“, sagt der 39-Jährige. Der Schicksalsschlag stellte das Leben seiner Familie, Harmssen und seine Frau haben noch vier weitere Kinder im Alter zwischen drei und 16 Jahren, komplett auf den Kopf.

Dass die Aktion in Straubing bayernweit ein Echo in den Medien auslösen würde, sein Name bekannt würde, damit hatte er nie und nimmer gerechnet. Bekannte hatten aber die Handschrift auf dem Zettel erkannt, und seinen Namen in den sozialen Medien bekannt gemacht. Über die positiven Reaktionen freut sich Harmssen, doch so richtig wichtig ist ihm etwas anderes: „Ich hoffe, dass andere auch auf so eine Idee kommen. Man muss anderen auch etwas gönnen können. Geben ist wirklich seliger als nehmen.“

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