München
Gericht hofft in Doping-Prozess auf Urteil vor Weihnachten

01.12.2020 | Stand 09.12.2020, 3:33 Uhr
Eine modellhafte Nachbildung der Justitia steht neben einem Holzhammer und einem Aktenstapel. −Foto: Volker Hartmann/dpa/Illustration

In dem Doping-Prozess gegen den Erfurter Arzt Mark S. und vier Mitangeklagte hofft das Landgericht München I trotz einiger Verzögerungen auf ein Urteil wie ursprünglich geplant noch im Dezember. Das sagte die Vorsitzende Richterin Marion Tischler am Dienstag, dem 14. Verhandlungstag in dem Verfahren um jahrelanges Blutdoping. „Ich habe das Ziel Weihnachten noch nicht aufgegeben. Wir können es noch schaffen, wenn wir an einem Strang ziehen“, sagte sie.

Ursprünglich waren in dem ersten großen Dopingprozess in Deutschland seit Inkrafttreten des Anti-Doping-Gesetzes 26 Verhandlungstage vom 16. September bis 21. Dezember geplant. Dann fielen einige aus, weil sich ein Mitwirkender im Prozess mit dem Coronavirus infiziert hatte.

Außerdem verweigerten einige Sportler als Zeugen ihr Kommen, weswegen sie mehrmals geladen wurden. Ein kasachischer Langläufer konnte erst für Juni 2021 eingeplant werden, deshalb wurden vorsorglich bereits 16 weitere Termine für die erste Jahreshälfte anberaumt. Allerdings ist zu erwarten, dass auf diesen Athleten noch verzichtet wird.

Richterin Tischler stellte zugleich aber klar, dass sie den Prozess nicht unbedingt vor Weihnachten durchdrücken will, sollten die Anwälte von Mark S. und dessen ebenfalls inhaftierten Komplizen Dirk Q. „meinen, die Verteidigung kommt zu kurz. Das Verfahren soll fair und rechtsstaatlich ablaufen“, sagte die Richterin.

Landgericht München II

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dpa