Altmühlalb
Der Eisvogel mag kein Eis

06.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:23 Uhr

Er baut sein Nest in armlange Röhren, die vorwiegend das Männchen mit Schnabel und Füßen in lehmige Steilwände an Flussufern gräbt. Das Eisvogelweibchen arbeitet kaum mit, bestimmt aber wohl, welche von mehreren angefangenen Röhren letztlich fertiggestellt wird.

Vogelbeobachtern kann es also passieren, dass sie am falschen Loch auf der Lauer liegen. „Fertige Röhren erkennt man daran, dass die Eisvögel sie mit dem Kopf voran verlassen“, erklärt Ernst Krach, Biologe und Artenschutzexperte des Bund Naturschutz. Denn sobald die Höhlung am Ende fertig ist, kann sich der Vogel umdrehen.

Der 40 Gramm schwere und bis zu 18 Zentimeter große Vogel hat seinen Namen nicht von gefrorenem Wasser. Genau das kann er nicht brauchen. Eisvögel verbringen den Winter in der Region, bevorzugt an nicht zufrierenden Bächen. Frieren die in harten Wintern doch einmal zu, reduziert sich der Bestand.

Stark gefährdet ist der blau-grün oder türkis schillernde Eisvogel, dessen Name sich vom althochdeutschen eisan, „glänzend“, ableitet, weil immer weniger Steilwände vorhanden sind. Er ist bayernweit verbreitet, in der Region überwiegend an den Gewässern der Altmühlalb.

Auch ein Schmetterling trägt den Namen Eisvogel. Es gibt den sehr seltenen großen und den verbreiteteren kleinen Eisvogel, wie Dieter Jungwirth, Vorsitzender des entomologischen Vereins Ingolstadt sagt. Sie leben in den Donau-Auen, fliegen hoch und kommen nur zum Wassersaugen auf die Erde. „Auf den Boden pinkeln“, verrät Jungwirth seinen Trick, um Eisvögel anzulocken.