Landshut
100 Teller Sushi, ein Artikel und eine gewaltige Medienlawine

Landshuter Triathlet Jaroslav Bobrowksi wird über Nacht deutschlandweit bekannt

11.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:02 Uhr
Der Triathlet mit dem Bärenhunger: Jaroslav Bobrowksi aus Landshut −Foto: privat

Landshut (DK) Es begann mit einem Posting. Fünf Zeilen schrieb Jaroslav Bobrowksi auf sein Facebook-Profil. Innerhalb weniger Stunden entwickelte sich daraus eine Medienlawine, die den 30-jährigen Landshuter regelrecht überrollte. Triathlet Bobrowski ist der "Sushi-Mann". Derjenige, der in einem Lokal Hausverbot bekam, weil er beim Running Sushi an die 100 Portionen verdrückt hatte. Auf seinem Facebook-Profil hatte er sich über den Vorfall beschwert. Was dann passierte, hätte er sich nicht träumen lassen.

Am Freitagmorgen berichteten der DONAUKURIER und die Passauer Neue Presse online und in ihren Printausgaben. Dann brach für den 30-Jährigen brach "der Wahnsinn" aus, wie er erzählt.

Kurz nach der Veröffentlichung klingelte das Handy des Triathleten mit dem Bärenhunger - und es klingelte den ganzen Tag. Praktisch ganz Mediendeutschland stürzte sich auf die Story des "Sushi-Manns" aus Landshut mit dem unstillbaren Hunger. Unter anderem berichteten der Stern, der Bayerische Rundfunk, "bento", das Jugend-Magazin des Spiegel, die tz, Focus, die Bildzeitung machte eine Titelgeschichte daraus, die Landshuter Zeitung zog am Samstag nach. Es meldeten sich Kamera-Teams von Sat1 und dem BR und Journalisten aus ganz Deutschland bei dem 30-Jährigen. Sogar internationale Medien nahmen die Geschichte auf. Sie flimmerte über TV-Bildschirme, tausende Male wurde sie im Internet geteilt und kommentiert.

Der 30-Jährige genoss zwar die Aufmerksamkeit und nahm den Presserummel eher amüsiert zur Kenntnis. Trotzdem war ihm der Hype auch ein bisschen unheimlich: "Ganz ehrlich: Ich bin selbst überrascht, wie schnell sich heutzutage so was verbreitet und welch unverhältnismäßig großes Ausmaß die Geschichte nun überhaupt angenommen hat", schrieb er auf seinem Facebook-Profil. Dabei habe er mit seiner Freundin doch eigentlich nur in Ruhe Abendessen wollen.

Selfie mit dem Star für einen Tag


Mit der Ruhe war es nach der Veröffentlichung erst einmal vorbei. Auch in seinem Freundes- und Bekanntenkreis war die Geschichte ein großes Thema. "99 Prozent stehen hinter mir", erzählt er. Es gebe aber auch negatives Feedback. So habe ihm ein Freund eine lange und äußerst kritische Nachricht geschickt. "Der ganze Rummel ist ein zweischneidiges Schwert", sagt er Tage später.

Bobrowski weiß jetzt, wie es sich anfühlt, plötzlich bundesweit bekannt zu sein. "Zum Teil wurde ich von wildfremden Menschen angesprochen, die mit mir ein Selfie machen wollten", erzählt er. "Für einen Tag war ich so etwas wie ein Star."

Die Berühmtheit wird schnell wieder verblassen. Was auf alle Fälle bleiben wird, wenn der Rummel abgeklungen ist: Die vielen Artikel, die Bobrwoski als Erinnerung alle sammelt - und natürlich sein Hunger. Logisch, dass er schon wieder in einem Lokal beim Essen war. Dieses Mal gab es keinen Ärger. Komisch eigentlich.

 

Alexander Schmid