München
200 Polizeipferde für den Freistaat

Ministerpräsident Markus Söder stellt Details zur geplanten Reiterstaffel in den Großstädten vor

11.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:30 Uhr
Eine Polizistin sitzt in München auf ihrem Pferd: In seiner Regierungserklärung hatte Ministerpräsident Markus Söder angekündigt, eine Reiterstaffel in jeder bayerischen Großstadt einzurichten. −Foto: Mirgeler/dpa

München (DK) Respekt, Übersicht und Sympathie - das verspricht sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU, Foto) von seinem Vorstoß, in jeder bayerischen Großstadt eine Reiterstaffel einzurichten. Nun verriet er Details seiner Pläne.

Die bayerische Polizei soll bald mit insgesamt etwa 200 Pferden in den Großstädten im Einsatz sein. Die Polizeipräsenz zu Pferd stärke das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen, sagte Söder gestern beim Besuch der berittenen Beamten in München. Sowohl die bisherigen Einsätze bei Fußballspielen als auch Streifen zur Einbruchsprävention hätten gute Ergebnisse erbracht. In seiner Regierungserklärung vor acht Wochen hatte Söder den Ausbau der Reiterstaffeln im Freistaat angekündigt.

Derzeit gibt es in Bayern nur Reiterstaffeln in München und Rosenheim mit insgesamt etwa 40 Tieren. In spätestens zwei Jahren sollen aber rund 40 Pferde in Mittelfranken (Nürnberg, Fürth und Erlangen), 30 in Augsburg und ungefähr je 20 für Regensburg, Ingolstadt und Würzburg hinzukommen. Zuerst soll die Landeshauptstadt mit einer zweiten Einheit verstärkt werden.

Ein Polizist zu Pferd mache Eindruck auf die Menschen, mache die Beamten aber auch sympathisch und zugänglich für Bürger, argumentierte Söder weiter. Auch für die Polizisten ergeben sich aus Sicht des Ministerpräsidenten Vorteile: So habe man vom Rücken eines Pferdes aus eine bessere Übersicht über Situationen, gerade bei Menschenmengen.

Der Ministerpräsident schätzte, dass es eineinhalb bis zwei Jahre dauert, die zusätzlichen Polizeipferde auf Bayerns Straßen zu bringen. Die geeigneten Tiere zu kaufen und auszubilden, dauere seine Zeit. Und auch die Beamten müssten ausgebildet werden. Wie viel das den Freistaat kosten wird, konnte Söder gestern noch nicht konkret sagen. Klar sei, dass ein gutes Pferd etwa 15000 Euro koste. Die Opposition kritisierte die Pläne des Ministerpräsidenten. SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher sagte: "Wir brauchen mehr Zweibeiner in Polizeiuniform auf bayerischen Straßen und Plätzen statt Dr. Söders Vierbeiner." Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger nannte zusätzliche Reiterstaffeln eine "Steuergeldverschwendung sondergleichen". Er schätzt die Kosten auf 100 Millionen Euro pro Legislaturperiode. Das Geld solle der Freistaat besser in die Sanierung maroder Polizeidienststellen investieren.

Sophie Schmidt