DK-Gesundheitsserie
Expertin rät: Drei Tipps für alle, die immer frieren

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02.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:27 Uhr
Ständig kalte Hände? Die Expertin hat Tipps für alle, die es immer friert, wie einem warm werden kann. −Foto: dpa

Gerade haben wir noch geschwitzt, nun schlägt das Wetter um, der Herbst kommt. Und einige wissen jetzt schon: Es nahen die Monate, in denen ihnen gefühlt andauernd zu kalt ist. Kalte Hände im Büro, kühle Füße im Supermarkt und frösteln, wenn man in die unbeheizte Wohnung nach Hause kommt.

 

Katrin Hertzer kennt das alles zu Genüge. Jahrelang arbeitete die Medizinjournalistin im Home Office am Schreibtisch - und fror. Ihre Tipps gegen die ständige Kälte teilt sie mittlerweile in drei Büchern und auf ihrem Blog.

Sie rät: "Nehmen Sie das Frieren ernst und lassen sie das nicht lächerlich machen!" Und sie hat Tipps zum Warmhalten parat, die sie in drei große Bereiche einteilt:

 

1. Wärme von außen

 

Sich warm anzuziehen, heizt nicht auf, das stellt Hertzer gleich klar. Wenn man sich einpacke, halte man nur die Wärme, die man schon im Körper habe. Also müsse man vorsorgen (siehe Tipp zwei). Außerdem empfiehlt Hertzer beheizbare Fußmatten. Sie selbst habe im Home-Office auch meist eine Wärmflasche auf dem Schoß.

Ein weiterer Tipp der Expertin: Viele hätten gerade im Büro kalte Hände. Dann solle man darauf achten, wo die Handgelenke liegen. "Wenn die Hand auf der Maus ist, liegt das Handgelenk oft auf dem kalten Tisch", sagt sie. Dann sind kalte Hände vorprogrammiert. Sie habe sich deshalb aus Filz ein paar Maus-Pads gemacht - dann ist es gleich wärmer.

 

2. Wärme von innen

 

 

Damit einem von innen warm wird, empfiehlt die Expertin unter anderem Tees. Doch dabei ist wichtig, welchen Tee man trinkt, wie sie erklärt. Ingwer- oder Gewürz-Tee machen warm, Pfefferminztee etwa kühle. Sie rät außerdem zu einem warmen Frühstück. "Richtig machen es die Engländer oder die Inder", erzählt sie, "nur wir Deutschen machen morgens erst mal den Kühlschrank auf und essen zum Beispiel kalten Jogurt." Sie empfiehlt etwa heißes Porrigde oder auch Brühe, um warm in den Tag zu starten.

Warm werde einem auch von innen, wenn man sich bewege. Faust auf und zu, Handgelenke drehen, Beine bewegen, Arme rauf und runter - und schon werde es wärmer. "Man kennt das ja vom Laufen", erzählt sie, "man kann kalt loslaufen und kommt warm an."

 

3. Das Ganze mit Humor nehmen

 

"Lachen hilft", sagt die Expertin, "dann bewegt sich zumindest das Zwerchfell." Klar sei es ärgerlich, wenn einem schon wieder kalt sei, aber das Ganze mit Humor zu nehmen, mache es leichter.

Hertzer weiß aber auch, dass es Menschen gibt, bei denen sich das Frieren zu einem ernsthaften gesundheitlichen Problem auswächst. Sie hat viel Kontakt zu Menschen, die unter dem Raynaud-Syndrom leiden, wie sie erzählt. Die "Frieren-Krankheit" werde auch die "Weißfinger-Krankheit" genannt. Die Expertin beschreibt es als eine Art Schockstarre, die sich über Stunden ziehen kann. "Das tut richtig weh, Betroffene können mit ihren Fingern oft kein Schloss mehr öffnen." Viele bemerken dann etwa, dass ihre Finger erst weiß, dann blau und schließlich rot werden - manche würden das aber auch an Füßen oder Ohren bemerken. Es gebe - zum Beispiel auf Facebook - einen regen Austausch unter Betroffenen, zum Beispiel zu beheizbaren Handschuhen.

Einen Tipp hat die Expertin noch: "Nicht mit kalten Füßen ins Bett gehen!" Es sei ein Warnzeichen des Körpers, der dann signalisiere: "Pass auf, dass du nicht stirbst." Da helfe es nicht, zu warten oder unter der Daunendecke zu verschwinden. "Machen Sie eine Wärmflasche oder ein warmes Fußbad", rät Hertzer, "und zögern Sie nicht, auch mal im Hotel nach einer Wärmflasche zu fragen."