Corona-Mutation in Oberbayern entdeckt: Das sagt der Regensburger Virologe Bernd Salzberger

18.01.2021 | Stand 26.01.2021, 3:33 Uhr
Eine neue Variante des Coronavirus wurde in einem Garmischer Krankenhaus entdeckt. −Foto: Oliver Berg/dpa

Eine Mutation des Coronavirus ist in Garmisch-Partenkirchen entdeckt worden. Warum das nicht automatisch ein Grund zur Sorge ist, erklärt der Regensburger Virologe Prof. Bernd Salzberger.

Die neue Variante, die jetzt am Klinikum Garmisch-Partenkirchen entdeckt wurde, war Medienberichten zufolge"nicht einmal den Experten im Labor des Virologen Prof. Christian Drosten an der Berliner Charité bekannt". Deshalb soll die Mutation jetzt dort untersucht werden.

In einer Pressemitteilung des Klinikums in Garmisch heißt es zudem: "Es handelt sich sicher nicht um eine der bekannten englischen oder südafrikanischen Varianten. Wir erwarten bis Ende Januar eine Rückmeldung mit weiteren und aussagekräftigen Details."

Virologe Salzberger: Virus mutiert ständig

Experten warnen vor Panik: "Allein die Tatsache, dass es eine neue Variante ist, besagt ja nicht, dass sie infektiöser ist", lässt sich etwa Frank Niederbühl, Geschäftsführer des Klinikums, zitieren.

Der Regensburger Virologe Prof. Bernd Salzberger erklärt im Gespräch mit der Passauer Neuen Presse: "In Garmisch-Partenkirchen ist bei drei Fällen ein neues Muster von Mutationen beschrieben worden. Derzeit können wir nichts darüber sagen, ob diese Variante sich anders verhält (Ansteckungsfähigkeit, Verlauf der Erkrankung, Wirksamkeit der Impfung). Es ist also bisher eine Beobachtung, deren Bedeutung man erst prüfen muss." Und er sagt: "Das Virus mutiert ständig. Jedes Mal, wenn eine Kopie kommt, geht etwas schief und es entsteht eine neue Mutation. Von Varianten spricht man, wenn mehrere gleiche Mutationen auftreten. Und seltener entsteht dabei etwas Beständigeres. Das ist aber an sich kein Grund zur Aufregung."

Viren in Deutschland bislang nur selten auf Mutationen geprüft

Deutschland will künftig ein stärkeres Augenmerk auf die Verbreitung möglicher Mutationen des Coronavirus richten. Bislang wurde nur selten auf Mutationen geprüft. Das soll sich in Zukunft ändern, heißt es. Schon im November gab es Meldungen, nach denen das Coronavirus weltweit bereits mindestens 12.000 Mal mutiert sei.

Karin Seibold