Passau
Bluttat in Passau: "Den Anblick vergisst man nicht"

Zimmermädchen findet drei Leichen in Pension

13.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:59 Uhr
In einem Gästezimmer einer Pension in Passau sind drei Leichen gefunden worden. −Foto: Lino Mirgeler

Passau (pnp) In einem Gästezimmer einer Pension im Passauer Ortsteil Unteröd im Ilztal hat ein Zimmermädchen am Samstagmittag drei Leichen entdeckt. Wie der PNP berichtet wurde, sah sie zunächst nur einen Fuß, dann rief sie den Juniorchef. Der Frau geht es wohl den Umständen entsprechend gut.

Entdeckt hat die Leichen das Zimmermädchen: Gegen 9.30 Uhr beginnt es mit dem Aufbetten. Kurz vor Ende der Schicht, um 12 Uhr, ist das Zimmer im zweiten Stock an der Reihe. Die junge Frau öffnet die Tür. Nach PNP-Informationen sieht sie einen Fuß und schließt die Tür schnell wieder. "Sie wusste sofort, dass was nicht stimmt", sagt ein Bekannter des Zimmermädchens.

Leichen Hand in Hand auf dem Bett

Entsetzt habe es den Juniorchef gerufen, dem sich dann ein grausiger Anblick geboten habe: Zwei der Menschen hätten demnach Hand in Hand auf dem Bett gelegen, mit Pfeilen in Brust und Kopf, will er erfahren haben. Auf dem Boden soll in einer Blutlache die dritte Person gelegen haben, ebenfalls mit einem Pfeil in der Brust. Die Polizei kann diese Informationen am Sonntagabend weder bestätigen noch dementieren. Der Juniorchef habe den Notruf gewählt, Polizei und Rettungsdienst rücken an.

Dem Zimmermädchen, das die Toten gefunden hat, soll es den Umständen entsprechend gut gehen. Am Sonntag arbeitet es bereits wieder. "Sie ist gefasst", sagt der Bekannte. "Den Anblick vergisst man so schnell nicht", sagt die Wirtin.

Armbrüste gefunden

Bestätigt ist: Es handelt sich um zwei Frauen und einen Mann. Die 33-Jährige stammt aus Rheinland-Pfalz, ebenso der 53-Jährige. Die 30-jährige Frau kommt aus Niedersachsen. In welcher Beziehung die Personen zueinander stehen, wird derzeit ermittelt. Auf Nachfrage der PNP erklärte Stefan Gaisbauer, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern, dass die Frauen nicht die Töchter des 53-Jährigen sind. Hinweise auf eine Beteiligung weiterer Menschen gibt es laut Polizei nicht.

Neben zwei Armbrüsten hat die Polizei auch ein Fahrzeug beschlagnahmt. Vieles deutet darauf hin, dass es ein weißer Pick-up von Renault ist, mit dem Kennzeichen "WW" – für Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Der Westerwald liegt nördlich von Koblenz, in der Mitte zwischen Frankfurt am Main und Bonn.

Auf dem Heck des Pick-up sind zwei schwarze Aufkleber angebracht: Einer zeigt einen Bogenschützen, der zweite die Buchstaben "FMJ". Sie könnten für "Full Metal Jacket" stehen, Englisch für Vollmantelgeschoss. Innen an der Windschutzscheibe des Fahrzeugs hängen drei Plaketten. Auf ihnen steht "Jagdbetrieb" und "Forstverwaltung im Einsatz – Rheinland-Pfalz".

War eine der toten Personen also Jäger oder Förster? Viele Fragen bleiben offen. Die Leichen sollen Anfang der Woche obduziert werden, um die Todesursache zu klären. Dann will die Polizei mehr Informationen bekannt geben.

PNP