Ingolstadt
Das Ende der Bischofskonferenz in Ingolstadt: Keine Überraschungen

Kardinal Reinhard Marx resümiert vier Tage Gespräche

22.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr
Kardinal Reinhard Marx resümiert die letzten vier Tage der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Ingolstadt. −Foto: Christina König

Ingolstadt (DK) Nach vier Tagen intensiver Gespräche ist am Donnerstag die Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz zu Ende gegangen. In Ingolstadt besprachen die Bischöfe auch heikle Themen. Überraschungen gab es auf der Abschluss-Pressekonferenz allerdings nicht.

Die Themen waren vielseitig, die die Bischöfe in ihren internen Sitzungen behandelten. Das Interesse der Journalisten an der Pressekonferenz - und womöglich auch das der Öffentlichkeit - richtet sich allerdings am stärksten auf die Themen Kirche und Geld sowie die Problematik, welche Handreichung die Bischofskonferenz für konfessionsverschiedene Ehen herausgibt. Kardinal Reinhard Marx stellte klar, dass es sich bei dem Schriftstück, das die Deutsche Bischofskonferenz zum Umgang mit Menschen in konfessionsverschiedenen Ehen herausgeben wird, keinesfalls um eine dogmatische Gesetzgebung handelt, sondern lediglich um einen Wegweiser für die Seelsorge. Hier werde nämlich aktuell "einfach praktiziert". In den kommenden Wochen solle die "Handreichung" fertig sein. Marx sagt deutlich, dass hier viel Zeit für das Thema verwendet wurde und will verstanden wissen, dass das Thema den Bischöfen nicht gleichgültig ist. Wie praxisnah das Schriftstück für die Lebenswirklichkeit der einzelnen Kirchengemeinden sein wird, bleibt allerdings fraglich - insbesondere nach Marx' Aussage, dass man sich hier "als Theologen" die Köpfe zerbrochen habe.

Genau hingehört haben die Journalisten bei den Ausführung Marx' zum Thema Kirche und Geld. Der Kardinal leitete den Themenblock ein mit der Aussage, dass man hier "einen erheblichen Schub gemacht" habe seit dem Finanzskandal im Bistum Limburg in Sachen Transparenz. Doch er schränkt auch ein: "Wir sind nicht soweit gekommen, dass ich sagen kann, es reicht." Man könne nicht warten und aufschieben. Die Bistümer bräuchten vergleichbare und einheitliche Kriterien. Auch die Aufsichtsgremien müssten laut Marx in allen Bistümern einheitlich gestaltet werden. Wie schon in der Eröffungspressekonferenz sagte Marx auch heute noch einmal, wie schwierig und komplex die erstmalige Aufstellung einer Bilanz nach dem Handelsgesetzbuch sei. Doch auch wenn dies mehrere Millionen in seinem eigenen Bistum München-Freising gekostet habe, gab er an, dass es sich gelohnt habe. Auch das Stichwort Glaubwürdigkeit fiel an dieser Stelle: Marx nannte hier eine Weiterentwicklung der Transparenzoffensive als notwendigen Schritt. Dabei sollten ihm zufolge auch die Gläubigen einbezogen werden.

Kardinal Reinhard Marx zeigte sich außerdem dankbar, dass die Medien die öffentlichen Programmpunkte der Konferenz begleitet haben. Er sprach auch von großer Betroffenheit in der Flüchtlingsfrage und sagte, hier müsse dringend eine politische Lösung her - die Bischofskonferenz müsste appellieren, damit die Menschen in den Krisengebieten gesundheitlich versorgt werden. Zum Themenkomplex des Dialogs zwischen Ost und West äußerte Marx den Wunsch nach noch mehr Gesprächen miteinander: "Wir brauchen noch mehr Begegnung" - gerade in der Funktion als übergreifendes Element sei die katholische Kirche und damit auch die Bischofskonferenz gefragt und könne als Verbindung fungieren.