München
Lehrer fordern Entlastung bei Zwischenzeugnissen

12.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:59 Uhr
Eine Lehrerin schreibt an die Tafel. −Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

München - Das Zwischenzeugnis an Grundschulen von zwei auf eine Seite verkürzen - mit dieser Forderung hat sich der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) an das Kultusministerium gewandt. „Für die Kolleginnen und Kollegen geht das Verfassen der Zeugnisse mit einem großen Aufwand einher. Sie brauchen dafür viel Zeit - Zeit, die sie angesichts der derzeitigen personellen Situation nicht mehr haben“, erklärte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann am Mittwoch in München. Die meisten Lehrer würden gerne weiterhin umfangreiche Feedbacks schreiben. Allerdings sei das nicht mehr leistbar, da die sie „am Limit“ arbeiteten. Die Reduzierung der Halbjahreszeugnisse auf eine Seite sei daher als „Notmaßnahme“ zu verstehen. Die Zwischenzeugnisse werden am 14. Februar vergeben.

Das Zwischenzeugnis an Grundschulen von zwei auf eine Seite verkürzen - mit dieser Forderung hat sich der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) an das Kultusministerium gewandt. „Für die Kolleginnen und Kollegen geht das Verfassen der Zeugnisse mit einem großen Aufwand einher. Sie brauchen dafür viel Zeit - Zeit, die sie angesichts der derzeitigen personellen Situation nicht mehr haben“, erklärte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann am Mittwoch in München. Die meisten Lehrer würden gerne weiterhin umfangreiche Feedbacks schreiben, um Eltern eine Rückmeldung zu geben. Allerdings sei das nicht mehr leistbar, da die sie „am Limit“ arbeiteten. Die Reduzierung der Halbjahreszeugnisse auf eine Seite sei daher als „Notmaßnahme“ zu verstehen.

Fleischmann bezeichnet die Situation an den Schulen als „krisenhaft“ und die Stimmung an den Grundschulen als „alarmierend“. Lehrkräfte bräuchten Signale der Entlastung. Doch die dafür benötigten Maßnahmen seien „pädagogisch freilich fragwürdig“. Auswirkungen auf die Bildungsqualität seien demnach nicht auszuschließen. „Momentan geht es nur noch darum, die Grundversorgung an den Schulen irgendwie am Laufen zu halten. Die Bildungsqualität fährt so gegen die Wand. Das müssen die politisch Verantwortlichen tragen. Nicht wir Lehrerinnen und Lehrer!“, sagte Fleischmann.

Der BLLV forderte, neben Grundschulen auch die Zeugnisse an Mittelschulen auf eine Seite zu beschränken. Zudem sollen im Übertrittszeugnis nur die Noten in Deutsch, Mathematik sowie Heimat- und Sachunterricht aufgelistet werden. Darüber hinaus will der BLLV, dass das erste schriftliche Zeugnis erst am Ende des zweiten Schuljahres herausgegeben wird. Davor sollen ausschließlich Lernentwicklungsgespräche geführt werden.

Die Möglichkeit von Lernentwicklungsgesprächen anstelle von Zwischenzeugnissen besteht bereits seit dem Schuljahr 2014/2015 für Jahrgangsstufen der ersten bis dritten Klasse. Die Entscheidung treffen die bayerischen Grundschulen in eigener Zuständigkeit. Laut Kultusministerium werden Lernentwicklungsgespräche von mehr als 90 Prozent der Grundschulen genutzt.

Bereits vergangenen Freitag hatte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) die Verschlankung der Grundschulzeugnisse als Maßnahme zur Entlastung von Lehrkräften angekündigt. „Das ist ein von mir schon seit langem verfolgtes Anliegen und ich bin hierzu schon seit längerer Zeit im Gespräch mit Verbänden“, sagte Piazolo (Freie Wähler) der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. „Wichtig ist, dass die Qualität der pädagogischen Rückmeldung verbessert wird und Lehrkräfte von Verwaltungsaufwand entlastet werden.“

In Bayern werden die Zwischenzeugnisse am 14. Februar vergeben. Bei Fragen oder Verunsicherung wird am Freitag von 15.30 bis 17.30 Uhr für Kinder, Jugendliche und Eltern ein anonymer „Zeugnis-Chat“ eingerichtet. Der Chat ist auf der virtuellen Beratungsstelle der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung unter www.bke-beratung.de abrufbar. Erfahrene Fachkräfte beraten dort kostenlos in Einzel- oder Gruppen- und Themenchats zum Thema Schulnoten.

Das Familienministerium verweist hilfesuchende Schüler oder Eltern zudem auf die „Nummer gegen Kummer“ des Deutschen Kinderschutzbundes, die staatliche Schulberatung, Jugendämter und kommunale Erziehungsberatungsstellen.

dpa