Berlin/München
Lehrermangel-Prognose: Schulen fehlen Hunderte Pädagogen

11.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:29 Uhr
Ein Lehrer steht im Biologieunterricht einer 8. Klasse in einem Gymnasium an der Tafel. −Foto: Julian Stratenschulte/Archiv

An Bayerns Schulen werden in den kommenden Jahren nach offizieller Prognose dringend mehr Lehrer gebraucht. So liegt der Bedarf nach Berechnungen der Kultusministerkonferenz (KMK) schon vom kommenden Jahr an über dem Angebot.

Den am Donnerstagabend veröffentlichten Zahlen zufolge müssten 2019 mindestens 5230 ausgebildete Lehrkräfte eingestellt werden, um den Bedarf an den Schulen decken zu können. Zur Verfügung stehen der Prognose zufolge aber wohl nur 4890 Absolventen - eine Lücke von 340 Stellen. Dieses Defizit werde bis zum Jahr 2025 im Freistaat auf 2560 ansteigen.

Derzeit gibt es deutschlandweit 798 200 hauptberufliche Lehrkräfte. Von 2018 bis 2030 rechnen die Bildungsminister im Schnitt mit einem jährlichen Einstellungsbedarf von rund 31 900 Lehrern. Aber nur 31 200 ausgebildete Lehrkräfte gebe es jedes Jahr. Stellen können laut der Prognose vor allem an Berufsschulen, Grundschulen, Schulen der mittleren Bildung und in der Sonderpädagogik nicht besetzt werden.

KMK-Präsident Helmut Holter sagte, die Zahlen zeigten den akuten Handlungsbedarf für alle Länder. „Wir sind gemeinsam dazu aufgerufen, jede Anstrengung zu unternehmen, um den künftigen Bedarf zu decken“, sagte der Bildungsminister Thüringens (Linke). Die Vorausberechnungen dienten den Ländern dazu, zu reagieren. „Es müssen mehr Lehrer ausgebildet werden“, sagte Holter der Deutschen Presse-Agentur.

Im Mai hatte die KMK eine Prognose vorgelegt, nach der die Zahl der Schüler bis 2030 um 278 000 auf 11,2 Millionen steigen wird.

Termin Kultusministerkonferenz

dpa