Hunderte Einsätze
Bilanz: Unwetter ziehen in der Nacht über die Region

21.05.2022 | Stand 21.05.2022, 11:46 Uhr

Die Einsätze wurden am Freitag nach Angaben der Feuerwehr über einen Zeitraum von etwa sechs Stunden abgearbeitet. Foto: Nicolas Armer/dpa

Das Unwetter in Mittelfranken hat knapp 400 Feuerwehreinsätze in Nürnberg, Fürth und Erlangen sowie in den Landkreisen Nürnberger Land, Fürth und Erlangen-Höchstadt ausgelöst - In Oberbayern blieb es dagegen ruhig.

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Die Feuerwehr rückte in Mittelfranken vor allem wegen vollgelaufener Keller, entwurzelter Bäume und beschädigter Hausdächer an, wie sie am frühen Samstagmorgen mitteilte.



Schweres Unglück im Landkreis Roth

Im Landkreis Roth stürzte im Sturm eine Hütte ein und begrub eine Gruppe Urlauber unter sich. Bei dem Unglück wurden 14 Menschen zum Teil schwer verletzt, darunter auch Kinder.

Langwierige Aufräumarbeiten

Zwischen Neuhaus und Hersbruck wurde die Bahnstrecke gesperrt, weil Bäume die Gleise blockierten. In Nürnberg-Wetzendorf fielen Bäume in eine Stromleitung. Der Störungsdienst schaltete die Leitung dann ab, um den Baum entfernen zu können. Menschen wurden dort aber nicht verletzt.

Die Einsätze wurden am Freitag nach Angaben der Feuerwehr über einen Zeitraum von etwa sechs Stunden abgearbeitet. Die Aufräumarbeiten dürften sich demnach bis in den Vormittag ziehen.

Kaum Einsätze in Ober- und Niederbayern

Auch in der Region warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in der Nacht auf Samstag vor schweren Unwettern in den Landkreisen Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen an der Ilm, Kelheim und Eichstätt sowie in der Stadt Ingolstadt. Hier kam es aber zu keinem größeren Einsatz, wie ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage des DK berichtete.

Von den Gewittern "nicht stark tangiert" war die Polizei in Niederbayern. Das teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern auf Nachfrage der Heimatzeitung mit. Es seien keinerlei Schäden registriert worden.

Mehrere Vorfälle mit Stromleitungsmasten - Baum in Brand geraten

In der Oberpfalz hingegen registrierte das Polizeipräsidium 74 unwetterbedingte Einsätze zwischen 19 und 21.48 Uhr. Die meisten Einsätze seien im Norden zu verzeichnen gewesen, teilte ein Sprecher auf Nachfrage mit. 30 Einsätze gab es allein in Weiden in der Oberpfalz und im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. In Püchersreuth ist ein Stromleitungsmast umgestürzt. In Moosbach ist ein Stromleitungsmast abgebrochen.

Im Landkreis Schwandorf ist ein Baum in Brand geraten, nachdem er von einer Windböe in einen Stromleitungsmasten geweht wurde. Neun Einsätze wurden im Landkreis Tirschenreuth registriert. Zwei davon waren Verkehrsunfälle mit Sachschäden. Im Bereich Amberg gab es 23 Einsätze, wovon zwei Verkehrsunfälle ohne Personenschäden waren. In den Landkreisen Cham und Neumarkt in der Oberpfalz hat die Polizei jeweils drei Einsätze wegen des Sturms notiert. In Regensburg gab es gar keinen.

Keine Warnungen mehr in der Region

Bereits in der Nacht zum Samstag sind alle Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes für die Region aufgehoben worden. Derzeit (Stand: Samstag, 7 Uhr) liegen keinerlei Warnungen für Samstag mehr vor. Stattdessen rechnet er am Wochenende mit viel Sonnenschein in den meisten Teilen des Freistaats und teilweise bewölktem Himmel in Franken. Der DWD erwartet Temperaturen von 19 Grad am Frankenwald bis zu 26 Grad im Raum Regensburg, regnen soll es nur vereinzelt.

dpa/dao/ajk