Berchtesgaden
Bergsteiger (57) stürzt in den Alpen 80 Meter in den Tod

03.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:14 Uhr
Beim Umgehen eines Schneefeldes am Hohen Göll stürzte der Bergsteiger aus Franken 80 Meter in die Tiefe. −Foto: Archiv/BRK

Berchtesgaden - Innerhalb von vier Tagen war dies der dritte Einsatz für die Rettungskräfte in der Schusterroute am Hohen Göll (Landkreis Berchtesgadener Land) - diesmal mit tödlichem Ausgang.

Wie die Passauer Neue Presse berichtet, setzten nach Angaben der Polizeiinspektion Berchtesgaden am Dienstagnachmittag kurz nach 14.30 Uhr zwei Bergwanderer einen Notruf ab. Sie hatten gesehen, wie im Abstieg über die Schusterroute eine Person abgestürzt war.

Die Absturzstelle befindet sich nur noch wenige Meter oberhalb des Purtschellerhauses auf etwa 1800 Meter über dem Meeresspiegel. Ein 57-jähriger Mann aus dem Raum Fürth, war am Morgen nach ersten Erkenntnissen alleine vom Ofnerboden an der Roßfeldstraße aus aufgebrochen um über den Kehlstein, Mannlgrat zum Hohen Göll zu gehen. Am Ende des Mannlgrates auf etwa 2250 Höhenmetern entschloss er sich, nicht mehr auf den Gipfel zu steigen, sondern über die Schusterroute in Richtung Purtschellerhaus hinunter zu gehen.

Unglück geschah beim Umgehen eines Schneefeldes

Da es dort noch viel Schnee in der Nordseite des Abstieges hatte, zog der Mann seine Steigeisen an. Anschließend stieg er in Richtung Purtschellerhaus ab. Nachdem der bereits den größten Teil des Abstieges bewältigt hatte, wollte er ein letztes Schneefeld umgehen. Dabei rutschte er aus und stürzte etwa 80 Meter über felsdurchsetztes Gelände ab und kam in einer Randkluft zum Liegen.

Die beiden Zeugen, die den Absturz gesehen hatten, setzten einen Notruf ab und stiegen zu dem Verunfallten über gefährliches Steilgelände hinunter. Der Zustand des zunächst ansprechbaren Mannes verschlechterte sich zusehends, so dass trotz durchgeführter Reanimationsmaßnahmen der eintreffende Notarzt des österreichischen Rettungshubschraubers aus Salzburg nur noch den Tod feststellen konnte.

Die anspruchsvolle Bergung des Abgestürzten wurde durch zwei Polizeibergführer und zwei Bergwachtmänner der Bergwacht Berchtesgaden in Zusammenarbeit mit dem Polizeihubschrauber durchgeführt. Die weiteren Ermittlungen zu dem Absturz werden durch einen Polizeibergführer der PI Berchtesgaden geführt.